Berlin, 14. Feb (Reuters) – Die Messewirtschaft fordert vor dem Bund-Länder-Treffen am kommenden Mittwoch eine sofortige Öffnungsperspektive. Trotz langem Mittragens der Corona-Beschränkungen, einer mittlerweile hohen Impfquote und ausgefeilter Hygienekonzepte fehle es im Jahr drei der Pandemie immer mehr an Nachvollziehbarkeit der Restriktionen, Planungssicherheit und echtem Verständnis der Politik für die Notlage der Branche, beklagte der Branchenverband AUMA am Montag. 230.000 Jobs hingen in Deutschland an der Messewirtschaft, 165.000 davon seien mittlerweile akut gefährdet.
„Unser Geduldsfaden ist am Reißen“, sagte Verbandschef Philip Harting. „Die Messewirtschaft in Deutschland fordert von der Politik in Bund und Ländern die Wiederbelebung des Messelebens in allen 16 Bundesländern. Und zwar jetzt.“ Weitere Wochen des Wartens würden die Messebranche in noch größere Nöte stürzen. Man vermisse Verständnis für die mittlerweile extreme Situation der gesamten Zunft.
Keinesfalls dürfe die Grundlage für Messeverbote im Infektionsschutzgesetz verlängert werden. „Die Schwebe zwischen Hoffen und Bangen der zurückliegenden Jahre kann und darf nicht mehr endlos fortgeschrieben werden“, sagte Harting.
Bis zum 19. März erlaubt das Infektionsschutzgesetz den Ländern unter anderem, Messeverbote auszusprechen, wie die Verband beklagte. Er lehnt eine erneute Verlängerung ab. Aussteller, Veranstalter und Dienstleister bräuchten bundesweit Planungssicherheit für die kommenden Monate. 60 Messen seien bereits innerhalb dieses Jahres verschoben worden.
Mehr als 70 geplante Messen seien bereits abgesagt worden. Auf über 50 Milliarden Euro schätzt der AUMA derweil den Schaden in der Branche und den eng verbundenen Wirtschaftszweigen seit Anfang 2020. Vor der Pandemie hat die Messebranche noch mit rund 28 Milliarden Euro jährlich zum gesamtwirtschaftlichen Plus beigetragen.
Messebranche fordert sofortige Öffnungsperspektive
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