Stuttgart, 31. Mai (Reuters) – Mercedes-Benz treibt den Wandel vom Verbrenner- zum Elektroauto in seinem Stuttgarter Stammwerk weiter voran. Konzernchef Ola Källenius legte am Dienstag im Beisein des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann den Grundstein für ein Batterie-Kompetenzzentrum mitten im Werk Untertürkheim. Der Grundstein symbolisiere die Zukunftsfähigkeit des Traditionsstandortes, der zugleich Sitz der Konzernzentrale ist, sagte Källenius. „Untertürkheim wird auch in Zukunft das Zentrum der Mercedes-Benz-Antriebsexpertise sein.“
Der Autobauer hat vor gut einem Jahr den Bau des „eCampus“ beschlossen, für den ein dreistelliger Millionenbetrag investiert wird. In dem Kompetenzzentrum sollen ab Ende 2023 die Forschung und Entwicklung von Batteriezellen und Batterien bis hin zu einer Kleinserienproduktion von Zellen angesiedelt werden. Management und Betriebsrat verhandelten lange über die Zukunft des fast 120 Jahre alten Werkes, das mit der Fertigung von Getrieben, Motoren und Teilen noch stark vom Verbrennungsmotor abhängig ist.
Ein kleiner Teil der rund 16.000 Produktionsbeschäftigten ist schon zur Fertigung von Antriebselementen für Elektroautos gewechselt. An dem Standort, der sich am Neckar entlang über mehrere Ortschaften zieht, gibt es bereits zwei Batteriefabriken. Ab Ende 2024 soll zudem der komplette elektrische Antriebsstrang dort hergestellt werden. Später noch ein Batterieprüfzentrum dazukommen. Die Beschäftigten beim Wandel zur Elektromobilität mitzunehmen sei eine Herausforderung, erklärte Betriebsratschef Michael Häberle. Denn es gebe Verlustängste. „Es ist aber kein Verlust, sondern das Schaffen von Neuem.“ Der Betriebsrat wolle sich dafür einsetzen, dass noch mehr Teile für E-Autos und so das komplette Spektrum der klimafreundlichen Technik dem Werk Untertürkheim zugeteilt werden. „Der eCampus wird auf Dauer nicht reichen“, betonte er.
Mercedes startet Bau des eCampus im Stuttgarter Stammwerk
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