Montag, April 29, 2024
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Mehrere Menschen in Hamburger Kirche der Zeugen Jehovas erschossen

Überschrift – Amokläufer tötet im Hamburg sieben Menschen und sich selbst

Hamburg, 10. Mrz – In einem Gemeindehaus der Zeugen Jehovas in Hamburg hat ein Amokläufer nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft sieben Menschen erschossen und anschließend sich selbst getötet. Unter den Toten sei auch ein sieben Monate altes ungeborenes Kind, das vom Schützen im Leib seiner Mutter getroffen worden sei, sagte Hamburgs Polizeipräsident Ralf Martin Meyer bei einer Pressekonferenz am Freitag. Die Mutter habe überlebt. Das Motiv des Angreifers, der sich anschließend selbst getötet habe, sei noch unklar. Bei ihm handele sich um einen 35-jährigen Mann, der früher Mitglied der Zeugen Jehovas gewesen sei. 

„Es ist eine grauenvolle Tat“, sagte Hamburgs Innensenator Andy Grote. „Wir haben in Hamburg ja auch schon einiges erlebt, aber eine Amoktat, ein Tötungsdelikt in dieser Dimension kannten wir bisher nicht.“ Es sei das schlimmste Verbrechen in der jüngeren Geschichte der Hansestadt. Man habe es mit höchster Wahrscheinlichkeit dem schnellen Eingreifen einer Sondereinheit der Polizei zu verdanken, dass nicht noch mehr Opfer zu beklagen seien. Bundeskanzler Olaf Scholz sagte bei einem Besuch in München, er sei fassungslos angesichts dieser Gewalt. „Meine Gedanken sind bei den Opfern und Angehörigen.“ Er dankte den Sicherheitskräften und Seelsorgern im Einsatz. Scholz war einst Erster Bürgermeister der Hansestadt. 

Den Schilderungen der Polizei zufolge schoss der mutmaßliche Täter Philipp F. am Donnerstagabend zunächst zehn Mal auf ein Auto vor dem Gemeindehaus im Hamburger Stadtteil Groß Borstel. Die Fahrerin sei leicht verletzt worden und habe mit ihrem Wagen fliehen können. Anschließend habe der 35-Jährige mit einer halbautomatischen Waffe auf das Gebäude geschossen, sei in den Gebetsraum eingedrungen und habe auf die dort versammelten Personen geschossen. Dabei seien sieben Menschen getötet und acht weitere zum Teil schwer verletzt worden. Beim Eintreffen der Polizei sei der Täter in das obere Geschoß geflohen und dort später tot gefunden worden. Fast 1000 Polizisten seien im Einsatz gewesen.

Laut Polizeipräsident Meyer erhielt die Polizei einige Zeit vor der Tat ein anonymes Hinweisschreiben. Darin habe eine Person darum gebeten, zu überprüfen, ob Philipp F. rechtmäßig im Besitz von Waffen sei und dem Verdacht einer psychischen Erkrankung nachzugehen. Bei einer Überprüfung in dessen Wohnung im Februar seien keine Verstöße festgestellt worden. Philipp F. sei rechtmäßig im Besitz einer Waffenbesitzkarte gewesen. Sowohl die Waffe als auch Munition seien in einem Tresor verschlossen gewesen. Auf dem Tresor habe sich eine Patrone befunden. Die Polizei habe den Besitzer deswegen ermahnt. Für weitere Schritte habe es rechtlich keine Grundlage gegeben. Meyer räumte ein, dass sich dies vor dem Hintergrund der Tat nun anders darstelle. „Man muss gucken, was man besser machen kann.“ Womöglich müssten Gesetze geändert werden. Es gibt nach mehreren Anschlägen in Deutschland seit längerem eine Diskussion über ein schärferes Waffenrecht.

MUNITION UND LAPTOPS BESCHLAGNAHMT

Bei der späteren Durchsuchung der Wohnung seien 15 geladene Magazine, jeweils mit 15 Patronen, und vier Schachteln mit Munition gefunden worden. Außerdem seien Laptops und Smartphones beschlagnahmt worden, die nun ausgewertet würden.

Nach Erkenntnissen der Polizei war der 35-Jährige Mitglied der Zeugen Jehova, schied jedoch im Streit aus. Ob er von der Gemeinde ausgeschlossen wurde oder von selbst ging, sei nicht ganz klar. Hinweise für einen politischen Hintergrund gebe es nicht, sagte ein Vertreter der Staatsanwaltschaft. Deswegen sei auch die Generalbundesanwaltschaft nicht hinzugezogen worden. Der Täter sei bei der Hamburger Ermittlungsbehörde nicht bekannt. Es lägen allerdings Strafanzeigen vor, die von ihm eingereicht worden seien. Dabei gehe es um den angeblichen Verdacht des Betruges. Einer der Anzeigen werde auch nachgegangen.

Bei den Todesopfern handele es sich um vier Männer und zwei Frauen sowie einen weiblichen Fötus im Alter von sieben Monaten, sagte Staatsanwalt Thomas Radzuweit. Alle Todesopfer seien deutsche Staatsangehörige. Sechs Frauen und zwei Männer seien verletzt worden. Mindestens vier seien lebensgefährlich verletzt. „Dieser Amoklauf wurden von dem 35-jährigen Philipp F. begangen“, sagte der Staatsanwalt.

Ein Vertreter der Zeugen Jehovas, der sich während der Pressekonferenz als Mitglied der Gemeinde in Groß Borstel präsentierte, sagte, die Glaubensgemeinschaft sei fassungslos. Er bedankte sich bei das beherzte Eingreifen der Polizei, durch die weitere Opfer verhindert worden seien. Nach seiner Schilderung befanden sich 36 Personen in dem Gotteshaus, weitere 25 seien digital zugeschaltet gewesen. 

Überschrift -Polizei – Acht Tote bei Schüssen in Hamburg

Hamburg/Berlin, 10. Mrz – Bei den Schüssen in einem Hamburger Gemeindehaus der Zeugen Jehovas sind nach Angaben eines Polizeisprechers acht Menschen ums Leben gekommen, darunter der mutmaßliche Täter. Weitere Details wollte die Polizei gegen Freitagmittag auf einer Pressekonferenz mitteilen. Bundeskanzler Olaf Scholz erklärte auf Twitter, die Nachrichten aus Hamburg seien schlimm. „Mehrere Mitglieder einer Jehova-Gemeinde sind gestern Abend einer brutalen Gewalttat zum Opfer gefallen.“ Seine Gedanken seien bei ihnen und ihren Angehörigen sowie bei den Sicherheitskräften, die einen schweren Einsatz hinter sich hätten, schrieb der Kanzler, der einst Erster Bürgermeister der Hansestadt war.

Berlin, 10. Mrz – In Hamburg sind mehrere Menschen in einer Kirche der Zeugen Jehovas erschossen worden. „Nach ersten Erkenntnissen wurde in einer Kirche in der Straße Deelböge im Stadtteil #GroßBorstel geschossen“, twitterte die Hamburger Polizei am Donnerstagabend. „Dabei wurden mehrere Menschen schwer verletzt, einige sogar tödlich.“ Die Polizei sei mit einem Großaufgebot vor Ort, auch ein Hubschrauber sei im Einsatz. „Wir haben in einem Gemeindehaus in #GroßBorstel eine leblose Person aufgefunden, bei der wir davon ausgehen, dass es sich um einen Täter handeln könnte. Um die Beteiligung weiterer Täter auszuschließen, führen wir Überprüfungen durch & fahnden umfassend“, twitterte die Hamburger Polizei am Freitag morgen. Sie machte weder zur Zahl der Täter, der Zahl der Toten und Verletzten noch zum Motiv Angaben. Laut „Bild“-Zeitung wurden sieben Menschen getötet und mindestens acht weitere verletzt. 

Der NDR berichtete unter Berufung auf Polizeiangaben, dass ein oder mehrere unbekannte Täter gegen 21.00 Uhr auf Personen in einer Kirche geschossen haben sollen. „Die Toten haben alle Schussverletzungen“, sagte ein Polizeisprecher dem Sender zufolge. Die Agentur dpa berichtete, dass die Bevölkerung in der Umgebung des Tatorts über die Katastrophen-Warn-App gewarnt worden sei. 

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) zeigte sich am späten Abend bestürzt. „Die Meldungen aus Alsterdorf/Groß Borstel sind erschütternd“, schrieb Tschentscher auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. „Den Angehörigen der Opfer gilt mein tiefes Mitgefühl. Die Einsatzkräfte arbeiten mit Hochdruck an der Verfolgung der Täter und der Aufklärung der Hintergründe.“

Mehrere Menschen in Hamburger Kirche der Zeugen Jehovas erschossen

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Horst Müller auf Pixabay

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