Berlin, 05. Dez – Nach einem Rekordtief im Corona-Jahr 2021 gibt es wieder mehr Tote auf Deutschlands Straßen. Die Zahl der Verkehrsopfer dürfte 2022 um mehr als 220 oder rund neun Prozent auf etwa 2790 steigen, teilte das Statistische Bundesamt am Montag in einer Schätzung auf Basis der Daten von Januar bis September mit. Grund für die Entwicklung dürfte sein, dass im Zuge von gelockerten Corona-Einschränkungen das Verkehrsaufkommen wieder zugenommen hat. Denn dieses war 2020 und 2021 wegen der Virus-Pandemie deutlich gesunken und hatte jeweils für „neue Tiefststände seit Beginn der Statistik 1950“ gesorgt.
Die Zahl der Verletzten dürfte in diesem Jahr ebenfalls um rund neun Prozent oder 30.000 auf etwa 353.000 Personen klettern. Auch die Zahl der polizeilich erfassten Unfälle wird voraussichtlich höher sein: Es werden mehr als 2,4 Millionen Unfälle auf Deutschlands Straßen erwartet und damit etwa vier Prozent mehr als 2021. Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden dürfte sich um rund neun Prozent auf etwa 283.000 erhöhen. Bei der Zahl der Unfälle, wo es nur zu Sachschäden kommt, gehen die Behörden von einer Zunahme um rund zwei Prozent auf 2,1 Millionen aus. Zum Vergleich: Im von der Pandemie unbeeinflussten Jahr 2019 registrierte die Polizei knapp 2,7 Millionen Unfälle, darunter 300.000 mit Personenschaden, bei denen 3046 Menschen getötet wurden.
In den vergangenen 50 Jahren wurde viel für die Verbesserung der Verkehrssicherheit erreicht, wie die Statistiker betonten. So waren 1972 in Deutschland bei weitaus weniger zurückgelegten Kilometern noch rund 20.000 Menschen im Straßenverkehr tödlich verunglückt. „Die Bundesregierung hat sich in ihrem Verkehrssicherheitsprogramm vorgenommen, die Zahl der Verkehrstoten von 2021 bis 2030 um 40 Prozent zu senken.“
Mehr Verkehr nach Corona-Lockerungen – Mehr Tote auf deutschen Straßen
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Thomas Wolter auf Pixabay
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