Potsdam/Berlin, 11. Dez – Bundeskanzler Olaf Scholz erwartet ein kräftiges Wachstum der Einwohnerzahl in Deutschland und ein weitgehend stabiles Niveau der Rentenbeiträge bis 2025. „Wir haben weit über 80 Millionen Einwohner, das geht aber weiter hoch“, sagte der SPD-Politiker am Samstag in Potsdam bei einem Bürgerdialog in seinem Bundestags-Wahlkreis. „Das Statistische Bundesamt hat … eine Rechnung vorgelegt, die ganz plausibel ist, dass es weiter gegen 90 Millionen wächst“, fügte er hinzu. Derzeit hat Deutschland laut Statistischen Bundesamt 84 Millionen Einwohner. Der Kanzler hatte bereits auf dem Digitalgipfel der Bundesregierung am Freitag gesagt, dass er in den nächsten Jahren mit einem weiteren deutlichen Bevölkerungswachstum rechne.
Daneben gebe es eine Rekorderwerbsquote, sagte Scholz. Die Bundesregierung wolle mit der Erleichterung der Fachkräftezuwanderung dafür sorgen, „dass wir den Laden hier am Laufen halten“. Dies habe auch Auswirkungen auf die Rentenversicherung. „Es sieht so aus, dass wir fast bis zum Ende der Legislaturperiode (2025) kommen und keine substanzielle Beitragssteigerungen haben werden“, sagte Scholz.
Neben der Fachkräfte-Zuwanderung setze er auch darauf, dass Frauen mehr Stunden arbeiteten und sich die Frauenerwerbsquote in Richtung Schweden bewege, wo sie höher sei. In Deutschland lag sie 2021 bei 72,1 Prozent, in Schweden im zweiten Quartal diesen Jahres bei 85,3 Prozent.
Zudem setzt Scholz darauf, dass mehr ältere Arbeitnehmer bis zum offiziellen Renteneintrittsalter arbeiten: „Wir würden es gut finden, wenn es für viele Leute die Ende 50, Anfang 60 sind, einfacher würde, berufstätig zu sein“, sagte er. „Es gilt, den Anteil derer zu steigern, die wirklich bis zum Renteneintrittsalter arbeiten können. Das fällt vielen heute schwer“, hatte der Kanzler auch der Funke-Mediengruppe und der französischen Zeitung „Ouest-France“ gesagt. Um die Frauenarbeitsquote zu erhöhen, müsse man das Ganztagsangebot in Krippen, Kitas und Schulen ausbauen.
Der Sozialverband Deutschland (SoVD) begrüßte die Äußerungen. „Dass die Regierung im Kampf gegen den Fachkräftemangel kreativ werden muss, verstehen wir“, sagte die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier der Funke-Mediengruppe. „Es ist darum auch richtig, mehr zu tun, damit Ältere länger arbeiten können, etwa durch Umschulungen oder bessere Arbeitsbedingungen.“
Berlin, 11. Dez – Bundeskanzler Olaf Scholz will erreichen, dass mehr Menschen erst mit 67 Jahren in Rente gehen. „Es gilt, den Anteil derer zu steigern, die wirklich bis zum Renteneintrittsalter arbeiten können. Das fällt vielen heute schwer“, sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut Vorabbericht auf die Frage, ob in Deutschland länger gearbeitet werden müsse. Beim Anteil von Frauen am Arbeitsmarkt gebe es zudem noch „Steigerungspotenzial“. „Damit das hinhaut, müssen wir aber Ganztagsangebote in Krippen, Kitas und Schulen ausbauen.“
Mehr Menschen sollen bis zum Renteneintrittsalter arbeiten
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Brian Merrill auf Pixabay
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