Berlin, 08. Jul (Reuters) – Der Lkw-Verkehr auf den deutschen Autobahnen hat im Juni zum Vormonat zugelegt und damit Sorgen vor einer heraufziehenden Rezession gedämpft. Die Fahrleistung mautpflichtiger Lastkraftwagen mit mindestens vier Achsen stieg um 0,9 Prozent zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) und das Bundesamt für Güterverkehr am Freitag mitteilten. Der sogenannte Lkw-Maut-Fahrleistungsindex eignet sich bundesweit sowie in einigen Bundesländern als Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung. Er liefert laut Destatis „eine grobe Annäherung an die Entwicklung der Industrieproduktion“.
Die deutschen Unternehmen hatten ihre Produktion wegen Lieferproblemen und des Ukraine-Krieges zuletzt nur leicht hochgefahren. Industrie, Bau und Energieversorger stellten im Mai zusammen 0,2 Prozent mehr her als im Vormonat. Die Industrie allein steigerte ihren Ausstoß um 0,6 Prozent.
Wegen der wirtschaftlichen Folgen des von Russland am 24. Februar begonnenen Einmarsches in die Ukraine schließen viele Experten eine Rezession in Deutschland nicht aus. Auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hält durch die Energieknappheit im Zuge des Krieges ein solches Szenario für möglich. Russland hat seine Gaslieferungen zuletzt deutlich reduziert. Sollten diese ganz abreißen, fürchten Experten massive Probleme für die Industrie, weil dann viele Prozesse in der Produktion nicht mehr funktionieren würden.
Mehr Lastwagen-Verkehr auf den Autobahnen – Gutes Omen für Konjunktur
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.