Update: 15:57 Uhr
31. Jan (Reuters) – Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
TWITTER – Düsseldorf: Der US-Onlineriese geht vor Gericht gegen das erweiterte deutsche Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) vor. Twitter habe vor dem Verwaltungsgericht Köln Klage gegen das NetzDG eingereicht, sagte eine Sprecher. Auch Google und Facebook gehen bereits vor dem Kölner Gericht juristisch gegen Verpflichtungen aus dem neuen Regelwerk vor, das sich gegen Hassbotschaften aus dem Internet richtet.
TRATON – Hamburg: Der zu Volkswagen gehörende Lkw- und Bus-Hersteller baut eine Geschäftseinheit für Finanzdienstleistungen auf. Ein wichtiger Teil der ab 1. April unter dem Namen Traton Financial Services geplanten Leistungen sei die Finanzierung von Kunden beim Wechsel in die Elektromobilität und den damit zusammenhängenden Geschäftsmodellen, teilte das Unternehmen mit den Marken MAN, Scania, Navistar und der Südamerika-Tochter VWCO mit. Durch die weltweite Präsenz sollten Skaleneffekte und die bei der Finanzierung großer Flottenunternehmen nötige kritische Masse erreicht werden. Geleitet werde der Absatzfinanzierer von Scania-Finanzchef Johan Haeggman. Details wie die Struktur der neuen Geschäftseinheit sollten in den kommenden Wochen erarbeitet werden.
VODAFONE – Malaga: Der Mobilfunkanbieter kooperiert mit dem Mikrochiphersteller Intel und anderen Konzernen aus dem Silicon Valley bei der Produktion von Halbleitern für die sogenannte OpenRan-Technologie. Dabei handelt es sich um offene Funkzugangsnetze. Hardware-Komponenten einer Basisstation und die notwendige Software brauchen bei OpenRan nicht mehr von einem Anbieter zu kommen. Die Kooperation mit Intel werde Vodafone ermöglichen, neue digitale Dienste einzuführen und die Funknetze mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) zu optimieren, sagte Santiago Tenorio, Direktor für Netzarchitektur bei Vodafone zu Reuters.
PORSCHE – Frankfurt: Der Finanzchef des Sportwagenbauers, Lutz Meschke, ist für weitere fünf Jahre bis 2027 bestellt. Der 55-Jährige ist seit 2009 bei der Volkswagen-Tochter der Herr der Zahlen. Meschke treibe Digitalisierung und Übernahmen entschlossen voran und stelle Porsche im Finanzbereich zukunftsorientiert auf, erklärte Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche. „Damit leistet er einen zentralen Beitrag dafür, dass Porsche zu den profitabelsten Automobilherstellern der Welt gehört.“ Porsche hat eine Zielrendite von 15 Prozent, die in den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres trotz Chip-Mangel übersprungen wurde. Zahlen zum Gesamtjahr veröffentlicht Porsche am 18. März.
KPN – Amsterdam: Der niederländische Telekom-Konzern will nach einem starken Geschäftsjahr mehr Geld an die Aktionäre ausschütten. KPN peile 2022 eine um 5,1 Prozent erhöhte Dividende von 0,14 Euro je Aktie an, teilte KPN mit. Zudem werde ein Aktienrückkaufprogramm im Wert von 300 Millionen Euro aufgelegt. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) wuchs 2021 dank höherer Mobilfunkeinnahmen um 1,2 Prozent auf 2,35 Milliarden Euro. „Obwohl die Kosteneinsparungen moderat ausfielen, konnte die Produktivität erheblich gesteigert werden, und die verbesserten Service-Einnahmen unterstützten das Wachstum“, erklärte Konzernchef Joost Farwerck. Der Reingewinn ging im Schlussquartal allerdings im Vergleich zum Vorjahr um 17 Millionen Euro auf 157 Millionen zurück, was auf eine höhere Einkommensteuer zurückzuführen sei. Für 2022 rechne KPN mit einem bereinigten Ebitda in Höhe von 2,4 Milliarden Euro.
ATOSS SOFTWARE – München: Der Münchner Anbieter von Personalplanungs-Software hat seine Erwartungen übertroffen und schraubt die Ziele für 2022 nach oben. Der Umsatz stieg 2021 um 13 Prozent auf 97,1 Millionen Euro, wie Atoss mitteilte. Das sei das 16. Rekordjahr in Folge. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) erhöhte sich auf 27,2 (2020: 26,2) Millionen Euro, die angestrebte operative Rendite (Ebit-Marge) von 27 Prozent wurde damit übertroffen. Atoss will die Dividende für das abgelaufene Jahr auf 1,82 (1,67) Euro je Aktie anheben. Für 2022 geht der Vorstand nun von 110 (bisher 106) Millionen Euro Umsatz bei einer Ebit-Marge von mindestens 25 Prozent aus. Bis 2025 seien Wachstumsraten von 13 bis 17 Prozent pro Jahr drin.
TUI – Frankfurt: Der Reisekonzern hat den angekündigten Fonds zur Finanzierung von Hotels auf den Markt gebracht. Angestrebt sei ein Volumen von 500 Millionen Euro, von denen schon mehr als 40 Prozent eingesammelt seien, erklärte TUI-Strategiechef Peter Krüger in einer internen Information. Der Fonds habe eine Laufzeit von zwölf Jahren. Das Geld solle in neue Hotels fließen, die von den TUI-Hotelmarken TUI Blue, Robinson Club und TUI Magic Life betrieben werden sollen. Zu den ersten Anlegern gehöre einer der größten deutschen Pensionsfonds, hatte Krüger der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ https://www.faz.net/aktuell/reise/thema/tui und der „Financial Times“ gesagt.
STABILUS – Frankfurt: Der Gasdruckfedern-Hersteller will seinen Umsatz in den nächsten acht Jahren verdoppeln. Für das Geschäftsjahr 2030 (per Ende September) strebt Stabilus Erlöse von zwei Milliarden Euro an, wie der Konzern mitteilte. Die operative Umsatzrendite soll bei 15 Prozent liegen. Das wäre nur marginal über dem Zielwert für das laufende Geschäftsjahr (2021/22) von 14 bis 15 Prozent. Im ersten Quartal erzielte Stabilus einen Umsatz von 243,7 Millionen Euro, ein Zuwachs von 3,5 Prozent. Das operative Ergebnis ging um neun Prozent auf 29,3 Millionen Euro zurück.
RYANAIR – Dublin: Die irische Billigfluggesellschaft rechnet trotz eines Verlusts im abgelaufenen Quartal nicht damit, die Preise anheben zu können. Die Buchungen hätten sich zwar dank der Lockerung der Reisebeschränkungen verbessert, doch die Buchungskurve verlaufe nach wie vor sehr spät und sehr eng, sagte Ryanair-Chef Michael O’Leary. Der Flugverkehr im vierten Geschäftsquartal (bis 31. März) erfordere eine deutliche Preisstimulierung zu niedrigeren Preisen, fügte er hinzu. Die Aussichten für das aktuelle Quartal seien nach wie vor „äußerst unsicher“. Der Verlust im dritten Geschäftsquartal 2021/22 lag den Angaben zufolge bei 96 Millionen Euro nach einem Gewinn von 88 Millionen im Vor-Coronajahr 2019.
VULCAN ENERGY – Bangalore: Der australische Lithiumkonzern hat mit der Batterieeinheit des südkoreanischen Unternehmens LG Chem einen Vertrag über den Verkauf von Lithiumhydroxid aus seinem Projekt in Deutschland geschlossen. Die Vereinbarung sehe vor, dass LG Energy Solution ab 2025 über einen Zeitraum von fünf Jahren bis zu 50.000 Tonnen Lithium in Batteriequalität kauft, teilte Vulcan mit. Es bestehe die Option, die Vereinbarung um weitere fünf Jahre zu verlängern. LG Energy will mit der Chemikalie seine Batterie-Kapazitäten ausbauen, um die wachsende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen zu bedienen. Vulcan hat für das Lithiumhydroxid aus dem deutschen Oberrheintal bereits Lieferverträge unter anderem mit Volkswagen und Stellantis geschlossen.
Marktentwicklungen: 31. Januar 2022
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