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Marktentwicklungen: 25. Januar 2022

Update: 17:01 Uhr

25. Jan (Reuters) – Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:

LOGITECH – Zürich: Der schweizerisch-amerikanische Computerzubehör-Hersteller rechnet mit einer anhaltenden Knappheit bei Halbleiterchips. „Ich denke, das wird noch eine Weile so bleiben“, sagte Firmenchef Bracken Darrell. „Ich glaube nicht, dass sie bis zum Ende dieses Kalenderjahres so schwerwiegend sein wird, aber sie ist da.“ Logitech hatte zuvor die Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr 2021/22 angehoben.

DECATHLON – Pairs: Der französische Sportausrüster hat Barbara Martin Coppola zur Konzernchefin ernannt. Coppola übernimmt Mitte März die Rolle von Michel Aballea, der das Unternehmen seit 2015 leitet, wie Decathlon mitteilte.

TELEFONICA/PHAROL – Die EU-Kommission hat die beiden Telekommunikationsanbieter erneut wegen Verstößen gegen das Kartellrecht mit Geldbußen bestraft. Telefonica soll eine Strafe von 67 Millionen Euro bezahlen und Pharol – ehemals als Portugal Telecom bekannt – 12,2 Millionen Euro, wie die Behörde erklärte. Sie hatte die beiden schon 2013 zu einer Geldstrafe verdonnert, das höchste europäische Gericht hatte dies nach einer Klage der Firmen aber zurückgewiesen. Telefonica und Pharol hatten damals argumentiert, dass die Behörde den zu zahlenden Betrag falsch berechnet habe. Das Gericht hatte festgestellt, dass die Firmen gegen Kartellvorschriften verstoßen hatten, gab ihnen aber in Bezug auf die Höhe der Geldbuße Recht und zwang die Behörde, den Fall neu zu bewerten. Die EU wirft Telefonica und Pharol Wettbewerbsverzerrung im iberischen Telekommunikationsmarkt vor.

DNEG – Bangalore: Das Hollywood-Animations-Studio will über einen SPAC an die Börse. Bei der Notierung in New York strebt das Unternehmen, das die visuellen Effekte bei Blockbustern wie „Tenet“, „Avengers“ und „Mission Impossible“ produziert hat, eine Bewertung von 1,7 Milliarden Dollar an. DNEG schließt sich dazu mit der Gesellschaft Sports Ventures Acquisition zusammen, die rund 400 Millionen Dollar zur Verfügung stellt. DNEG wurde 2014 vom indischen Medienkonzern Prime Focus Limited gekauft. Medienberichten zufolge hatte das Unternehmen 2019 schon einen traditionellen Börsengang in Erwägung gezogen.

AMERICAN EXPRESS – Bangalore: Der US-Zahlungsdienstleister hat dank wieder steigender Ausgaben von Verbrauchern für Reisen und Veranstaltungen mehr verdient. Der Nettogewinn kletterte im vierten Quartal auf 1,7 Milliarden Dollar von 1,44 Milliarden im Vorjahr, wie American Express mitteilte. Vor allem unter 50-Jährige gaben Geld in Restaurants und für internationale Reisen aus, die durch Coronaimpfungen vermehrt möglich wurden. Der Ertrag stieg um 30 Prozent auf 12,15 Milliarden Dollar. Das Unternehmen erwartet, dass der Trend anhält und rechnet mit einem Ertragswachstum von 18 bis 20 Prozent im laufenden Jahr.

VERIZON – Bangalore: Der US-Mobilfunkriese hat durch den Ausbau der 5G-Dienste im Weihnachtsquartal 558.000 Abonnenten dazugewonnen. So stiegen im Zeitraum Oktober bis Dezember die Erlöse um 1,8 Prozent auf 34,1 Milliarden Dollar. 2022 erwartet der Vorstand einen Gewinn je Aktie von 5,40 bis 5,55 Dollar und liegt damit über den Analystenschätzungen von 5,39 Dollar. Die Einnahmen aus Mobilfunkdiensten sollen um neun bis zehn Prozent steigen.

NVIDIA – Bangalore: Der US-Grafikkarten-Spezialist bereitet sich einem Agenturbericht zufolge auf ein Scheitern seines Übernahme-Angebots für den britischen Chip-Entwickler Arm vor. Nvidia habe Geschäftspartnern mitgeteilt, dass man nicht mit einem Abschluss des Deals rechne, berichtete die Agentur Bloomberg unter Berufung auf mit dem Thema vertraute Personen. Die Arm-Mutter SoftBank treibe unterdessen den Börsengang des Chip-Herstellers voran. Ein Nvidia-Sprecher sagte, man glaube weiter daran, dass Arm von der Übernahme profitieren könne. Nvidia hatte 2020 eine Offerte von 40 Milliarden Dollar (35,5 Milliarden Euro) für den Chip-Hersteller vorgelegt, die aber auf wettbewerbsrechtliche Bedenken stieß. Nvidia-Aktien lagen vorbörslich mehr als drei Prozent im Minus.

JOHNSON & JOHNSON – Bangalore: Der US-Pharma- und Konsumgüterhersteller blickt trotz Produktionsproblemen und schwankender Nachfrage nach seinem Corona-Impfstoff positiv auf das laufende Geschäftsjahr. 2022 rechnet Johnson & Johnson für sein Vakzin mit einem Umsatz zwischen drei und 3,5 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen mitteilte. 2021 waren es noch 2,4 Milliarden Dollar. Derweil peilt J&J die Abspaltung seiner Consumer-Health-Sparte an und will sich nun auf Medizintechnik und Arzneimittel konzentrieren. US-Behörden hatten im Juni die Vernichtung von knapp 60 Millionen Impfdosen angeordnet, nachdem zahlreiche Mängel in einer Produktionsstätte in Baltimore entdeckt wurden.

3M – Bangalore: Die globalen Lieferschwierigkeiten machen dem US-Mischkonzern zu schaffen. Im Schlussquartal 2021 fiel der Gewinn um 4,7 Prozent auf 1,34 Milliarden Dollar, wie 3M mitteilte. Der Umsatz stagnierte bei 8,6 Milliarden Dollar. Aufgrund der weltweiten Probleme bei der Herstellung und Lieferung von Produkten wie Halbleitern habe 3M in seiner Transport- und Elektroniksparte Einbußen verzeichnet. Außerdem hätten höhere Rohstoffkosten zu Buche geschlagen.

HOLCIM – Zürich: Der Schweizer Zementkonzern veräußert sein Nordirland-Geschäft für 70 Millionen Franken an das lokale Bauunternehmen Cookstown Cement. Damit übernehme Cookstown eine Produktionskapazität von 450.000 Tonnen Zement pro Jahr, teilte Holcim mit. Der Konzern will sich auf seine Kernmärkte konzentrieren und erklärte, Cookstown sei besser positioniert, um langfristig in das Wachstum des Geschäfts zu investieren. „Die Investition, die wir tätigen, wird uns in den kommenden Jahren ermöglichen, weiter zu expandieren“, sagte Cookstown-Manager David Millar. Das Unternehmen wurde von einem langjährigen Geschäftspartner von Holcim neu gegründet.

SHEIN – Hongkong/Singapur/Peking: Der chinesische Online-Modehändler peilt Insidern zufolge noch in diesem Jahr den Gang an die New Yorker Börse an. Shein-Gründer Chris Xu erwäge sogar, die Staatsangehörigkeit von Singapur anzunehmen, um Chinas strenge Regeln für Auslands-Börsengänge zu umgehen, sagten zwei mit den Plänen vertrauten Personen zu Reuters. Ein Shein-Sprecher sagte jedoch, das Unternehmen habe keine Pläne für einen Börsengang. Weder Xu noch andere Führungskräfte hätten die Staatsbürgerschaft Singapurs beantragt, fügte er hinzu. Der in Nanjing ansässige Konzern ist einer der weltweit größten Online-Mode-Marktplätze, der sich an Verbraucher in Übersee richtet.

ZIP – Sydney: Der australische Klarna-Konkurrent prüft eine Übernahme des kleineren heimischen Wettbewerbers Sezzle. Es würden Fusionsgespräche geführt, gaben beide Fintech-Firmen bekannt, die mit Ratenzahlungen groß geworden sind. Die Verhandlungen befänden sich noch in einem frühen Stadium. Die Sezzle-Aktie legte 23 Prozent zu. Das boomende Online-Geschäft in der Corona-Krise hat der sogenannten Buy-Now-Pay-Later(BNPL)-Branche zu einem Boom verholfen. Inzwischen ist die Konsolidierung in vollem Gange. So erwarb die US-Firma Block im vergangenen Jahr für 29 Milliarden Dollar den australischen Anbieter Afterpay.

REMY COINTREAU – Paris: Der französische Spirituosenhersteller hat dank der Cognac-Nachfrage im Weihnachtsquartal kräftig zugelegt. Im Zeitraum Oktober bis Dezember stieg der Umsatz um 21 Prozent auf 440,5 Millionen Euro und übertraf damit die Analystenschätzungen von 415,6 Millionen Euro. Allein die Cognac-Sparte, die 90 Prozent des Konzerngewinns erwirtschaftet, wuchs um 19,4 Prozent auf 332,7 Millionen Euro. Für das im März endende Bilanzjahr behielt der Vorstand seine bereits angehobene Prognose eines „sehr starken“ organischen Wachstums bei.

ERICSSON – Stockholm: Der schwedische Netzwerkausrüster profitiert von der Einführung des 5G-Mobilfunkstandards in weiteren Ländern. Der bereinigte Betriebsgewinn legte im vierten Quartal um rund acht Prozent auf 11,9 Milliarden Schwedische Kronen (umgerechnet 1,13 Milliarden Euro) zu, wie Ericsson mitteilte. Das lag deutlich über den Erwartungen von Analysten. Der Umsatz stieg trotz eines deutlichen Rückgangs in China um zwei Prozent auf knapp 6,8 Milliarden Euro. Ein Verbot des chinesischen Konkurrenten Huawei durch die schwedische Regierung sowie der wiedererstarkte finnische Rivale Nokia hatten Ericsson zuletzt die Geschäfte erschwert.

SWATCH – Zürich: Der Schweizer Uhrenkonzern kehrt in die Gewinnzone zurück. Unter dem Strich blieb im vergangenen Geschäftsjahr ein Gewinn von 774 Millionen Franken nach dem Verlust von 53 Millionen ein Jahr zuvor, wie Swatch mitteilte. Der Nettoumsatz wuchs um fast ein Drittel auf 7,31 Millionen Franken. Zudem kletterte die operative Marge auf 14 Prozent von 0,9 Prozent im Vorjahr. Für 2022 erwarte der Weltmarktführer für mechanische Uhren ein Umsatzwachstum im zweistelligen Bereich in Lokalwährungen. Der Hersteller von Marken wie Omega und Tissot war im Herbst aus dem Schweizer Standardwerte-Index SMI ausgeschlossen und durch den Computerzubehör-Hersteller Logitech ersetzt worden.

GALERIA – Berlin: Der Warenhauskonzern erhält einer Zeitung zufolge einen weiteren millionenschweren Staatskredit. Die Bundesregierung werde im Tagesverlauf grünes Licht für eine finanzielle Unterstützung geben, berichtete das „Handelsblatt“ vorab unter Berufung auf drei mit der Sache betrauten Personen. Im Gespräch seien zuletzt Hilfen von 240 Millionen Euro gewesen. Galeria hatte Anfang Dezember mitgeteilt, nach neuer staatlicher Hilfe bitten zu wollen. Der Konzern hatte im Januar vergangenen Jahres einen Kredit in Höhe von 460 Millionen Euro zugesprochen bekommen.

LOGITECH – Zürich/Bangalore: Der Schweizer Computerzubehör-Hersteller hat seinen Ausblick für das gegenwärtige Finanzjahr auf zwei bis fünf Prozent Umsatzwachstum und für den operativen Gewinn auf zwischen 850 und 900 Millionen Dollar angehoben. Bislang hatte das Unternehmen ein Umsatzwachstum in der Spanne von plus fünf bis minus fünf Prozent und den Gewinn auf zwischen 800 und 850 Millionen Dollar geschätzt. Im abgelaufenen dritten Quartal fiel der Umsatz zwar um zwei Prozent auf 1,63 Milliarden Dollar. Allerdings war das Vorjahresquartal gekennzeichnet von einer ungewöhnlich starken Nachfrage nach Peripheriegeräten im Zuge des Wechsels zum Homeoffice in der Coronavirus-Pandemie. 

Marktentwicklungen: 25. Januar 2022

Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022

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