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Marktentwicklungen 2. Februar 2022

Update: 17:02 Uhr

02. Feb (Reuters) – Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:

BAWAG – Wien: Die österreichische Bank kauft in den USA zu. Die Peak Bancorp, Holdinggesellschaft der Idaho First Bank, werde vorbehaltlich der Zustimmung der Behörden für 65 Millionen Dollar (58 Millionen Euro) vollständig übernommen, teilte die Bawag mit. Damit könne die Bawag ihre Präsenz in den USA ausbauen und sich für künftiges Wachstum in einem der Kernmärkte in Österreich, Deutschland und der Schweiz besser positionieren. Idaho First Bank ist den nach Angaben zufolge eine landesweit operierende Community Bank mit Sitz in McCall im Bundesstaat Idaho im Nordwesten der USA. Die Transaktion sei vom Verwaltungsrat der Peak Bancorp genehmigt worden und stehe unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Aktionäre.

ABBVIE – Bangalore: Der US-Pharmakonzern erwartet dank gestiegener Verkäufe bei Botox und seinem Schuppenflechte-Medikament Skyrizi einen kräftigen Gewinnanstieg im laufenden Jahr. Für 2022 werde mit einem bereinigten Gewinn je Aktie zwischen 14,00 und 14,20 Dollar gerechnet nach 12,70 Dollar 2021, teilte AbbVie mit. Im vierten Quartal 2021 verbesserte sich der Umsatz um 7,4 Prozent auf 14,89 Milliarden Dollar, der Nettogewinn betrug 4,04 Milliarden Dollar. Davon brachten allein Botox und Skyrizi 626 Millionen Dollar beziehungsweise 895 Millionen Dollar Umsatz ein. Das Krebsmedikament Humira, dessen Patent 2023 in den USA ausläuft, steigerte seinen Umsatz im Schlussquartal um 3,5 Prozent auf 5,33 Milliarden Dollar, lag damit aber unter den Schätzungen der Analysten.

CAPRI – Bangalore: Die anhaltende Erholung der Nachfrage nach Luxusmode von der Corona-Flaute stimmen den US-Modeanbieter zuversichtlicher. Capri erwartet nun für das Geschäftsjahr 2021/22 einen Umsatz von 5,56 Milliarden Dollar nach einem starken Geschäft im dritten Quartal (per 25. Dezember), wie das Unternehmen mitteilte. Bislang war ein Jahresumsatz von etwa 5,4 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt worden. Der Eigentümer von etablierten Edelmarken wie Michael Kors, Versace und Jimmy Choo rechnet für das laufende Jahr auch mit einem Gewinn von sechs Dollar je Aktie (zuvor: 5,30 Dollar). Capri sei eine der wenigen Marken, die gesünder aus der Pandemie herauskämen, sagte Simeon Siegel, Analyst bei BMO Capital Markets. Die höheren Preise hätten dazu beigetragen, die Gewinnmargen des Unternehmens inmitten steigender Versand- und Produktionskosten zu erhöhen. Für das Geschäftsjahr 2022/2023 geht Capri davon aus, einen Umsatz von rund 6,1 Milliarden Dollar sowie einen Gewinn von 6,60 Dollar pro Aktie zu erzielen.

THERMO FISHER – Bangalore: Der US-Laborausrüster und größter Anbieter von Corona-Tests hat dank der Omikron-Variante im vierten Quartal 2021 mehr umgesetzt und verdient als von Analysten erwartet. Dank steigender Nachfrage nach Covid-19-Tests vor allem in den USA stieg der Nettoumsatz auf 10,7 Milliarden Dollar von 10,55 Milliarden im Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen mitteilte. Analysten hatten lediglich 9,68 Milliarden Dollar prognostiziert. Der Umsatz durch andere Produkte im Zusammenhang mit dem Coronavirus kletterte auf 2,45 Milliarden Dollar von 2,05 Milliarden im dritten Quartal. Pro Aktie erzielte Thermo Fisher aus Massachusetts ohne Einmaleffekte einen Gewinn von 6,54 Dollar und übertraf damit die Analystenschätzungen von 5,62 Dollar.

FERRARI – Mailand: Der italienische Sportwagenbauer sieht sich auf Wachstumskurs. Der Vorstand erwartet 2022 einen Anstieg des bereinigten operatives Ergebenisses (Ebitda) auf 1,65 bis 1,7 Milliarden Euro. 2021 verbuchte Ferrari wie angekündigt ein Ebitda von rund 1,53 Milliarden Euro.

VOLVO CARS – Stockholm: Der Umsatz des schwedischen Autobauers ist im Januar wegen des weltweiten Mangels an Bauteilen eingebrochen. Im Januar verkaufte Volvo Cars rund 20 Prozent weniger Autos, obwohl die Nachfrage hoch geblieben sei, teilte das Unternehmen mit. In Europa brach der Umsatz um 24,8 Prozent ein, in den USA rutschte er um 12,8 Prozent. „Die Versorgungslage erholt sich weiter, jedoch wird die Knappheit an Komponenten Volvo Cars und die Autoindustrie weiterhin einschränken“, teilte der Autohersteller mit. Die Mehrheit an Volvo Cars hält die chinesische Geely Holding.

PANASONIC – Tokio: Die gesunkene Nachfrage nach Haushaltsgeräten und gestiegene Materialkosten haben beim japanischen Elektronikkonzern für einen Gewinnrückgang gesorgt. Im dritten Geschäftsquartal 2021/22 sei der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um 44 Prozent auf 73 Milliarden Yen (565,12 Millionen Euro) gesunken, teilte Panasonic mit. Analysten waren von 106,9 Milliarden Yen ausgegangen. Dennoch hält der Zulieferer von Autobatterien für Tesla an seiner Gesamtjahresgwinnprognose von 370 Milliarden Yen fest.

CLARIANT – Zürich: Das Schweizer Spezialchemieunternehmen verkauft seine Beteiligung am Gemeinschaftsunternehmen Scientific Design Company an die saudiarabische Sabic. Im Rahmen der Transaktion werde die 50 Prozent-Beteiligung von Clariant mit 130 Millionen Dollar bewertet. Dazu komme eine Gewinnbeteiligungsvereinbarung für den Zeitraum vom 1. Januar 2021 bis zum Abschluss der Transaktion, der Mitte des laufenden Jahres erwartet werde. Der endgültige Betrag werde mit dem Verkaufsabschluss fällig. Die US-Firma Scientific Design Company entwickelt und lizensiert firmeneigene Prozesse für die Herstellung von unter anderem Ethylenoxid und Bioethylen und erwirtschaftete 2020 einen Umsatz von 121 Millionen Franken. Sabic ist Großaktionär von Clariant.

DIC ASSET – München: Der Immobilieninvestor stößt mit seinem Kaufangebot für den bayerischen Logistikimmobilien-Entwickler VIB Vermögen bei dessen Führung auf Widerstand. „Das beabsichtigte Übernahmeangebot reflektiert nur unzureichend die starke Geschäftsentwicklung, die positive Marktentwicklung für Logistikimmobilien und das damit verbundene mittelfristige Wertpotenzial für unser Unternehmen“, erklärte VIB-Vorstandschef Martin Pfandzelter in Neuburg an der Donau. „Darüber hinaus sehen wir keine zusätzlichen Synergien aus einer Mehrheitsbeteiligung durch die DIC.“ DIC will die Beteiligung von zehn bis auf 51 Prozent aufstocken und bietet dafür 51 Euro je VIB-Aktie.

SANTANDER – Madrid: Die spanische Großbank hat dank florierender Geschäfte in den USA und Großbritannien sowie der Auflösung von Rückstellungen im vierten Quartal 2021 den Gewinn vervielfacht. Netto schnellte das Ergebnis auf 2,28 Milliarden Euro nach 277 Millionen im Jahr zuvor. Die Bank löste 750 Millionen Euro an Rückstellungen auf, da sich die Geschäfte deutlich verbesserten. „In allen unseren Regionen und Geschäftsbereichen haben wir ein solides und beständiges Umsatzwachstum verzeichnet, wobei die USA und Großbritannien 2021 herausragende Performer und Brasilien und Chile die profitabelsten Banken in ihrer Vergleichsgruppe sind“, sagte Bank-Chefin Ana Botin.

CREDIT SUISSE – Zürich: Die Schweizer Großbank hat vor einem US-Gericht eine Niederlage erlitten. Eine Bezirksrichterin in Manhattan lehnte es ab, eine Sammelklage von Anlegern abzuweisen. Die Kläger werfen Credit Suisse vor, Kurse am Devisenmarkt manipuliert zu haben. Die Richterin erklärte, sie halte es für verfrüht, die Behauptung der Credit Suisse zu akzeptieren, dass sie nicht Teil einer Verschwörung zur Ausweitung von Devisen-Handelsspannen gewesen sei. Credit Suisse lehnte eine Stellungnahme ab. Die Anwälte der Anleger reagierten vorerst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme. Credit Suisse ist die letzte verbleibende Bank in dem 2013 begonnenen Kartellverfahren, nachdem 15 andere Institute Vergleiche in Höhe von 2,31 Milliarden Dollar geschlossen hatten.

SONY – Tokio: Der japanische Elektronikkonzern hat im dritten Geschäftsquartal dank der Spielelkonsole Playstation 5 einen Gewinnsprung verzeichnet und seine Prognose für das Gesamtjahr nochmals angehoben. Im Zeitraum Oktober bis Dezember stieg das Betriebsergebnis um 32 Prozent auf 465 Milliarden Yen (3,6 Milliarden Euro). Experten hatten lediglich mit rund 352 Milliarden Yen gerechnet. Für das Gesamtjahr peilt der Vorstand nun ein Ergebnis von 1,2 Billionen Yen statt 1,04 Billionen an. Der Vorstand kündigte zudem an, den Hersteller des Videospiels „Halo“ für 3,6 Milliarden Dollar (3,2 Milliarden Euro) zu kaufen.

SOFTBANK/GENERAL MOTORS: Der Vision Fund des japanischen Investors pumpt weitere 1,35 Milliarden Dollar in die Roboterwagenfirma Cruise von General Motors. Mit der Beteiligung soll ein selbstfahrender Ride-Hailing-Service in San Francisco auf die Straße gebracht werden, teilte der Hersteller autonomer Fahrzeuge mit. Cruise plane nicht, in naher Zukunft weitere Mittel auf den Kapitalmärkten aufzunehmen, sagte GM-Chefin Mary Barra. Im Jahr 2018 investierte der SoftBank Vision Fund bereits 900 Millionen US-Dollar in das in San Francisco ansässige Start-up und verpflichtete sich, weitere 1,35 Milliarden US-Dollar bereitzustellen, sobald die Cruise-Fahrzeuge für einsatzfähig sind.

Marktentwicklungen 2. Februar 2022

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