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Marktentwicklungen 16. Februar 2022

Update: 16:05 Uhr

16. Feb (Reuters) – Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:

RYANAIR – Lissabon: Die irische Billigfluggesellschaft rechnet für die Hochsaison im Sommer mit höheren Ticketpreisen als noch im Vor-Corona-Jahr 2019. Für die Zeit von März bis Mai gehe das Unternehmen noch von Preisen unter dem Niveau von 2019 aus, sagte Konzernchef Michael O’Leary. Ab dem Beginn der Sommerferien im Juni würden sich diese jedoch erholen. Danach hänge alles von Weltwirtschaft und dem Ölpreis sowie den Entwicklungen bezüglich des Coronavirus ab, fügte O’Leary hinzu. Ab März oder April dieses Jahres könne voraussichtlich wieder ein Verkehrsaufkommen wie vor der Pandemie erreichen werden.

KRAFT HEINZ – Bangalore: Der US-Lebensmittelriese hat im abgelaufenen Jahr sein Nettoeinkommen erhöht. Dieses kletterte um 183,7 Prozent auf 1,024 Milliarden Dollar, wie der Hersteller von Philadelphia-Streichkäse mitteilte. Der Nettoumsatz fiel aufgrund von Übernahmen und Veräußerungen auf 26,042 Milliarden Dollar, von 26,185 Milliarden Dollar im Jahr zuvor.

HALBLEITERINDUSTRIE – München: Die Unternehmensberatung McKinsey rechnet bis zum Ende des Jahrzehnts mit einem Wachstum der Chipbranche um jährlich sechs bis acht Prozent. Die Schallmauer von einer Billion Dollar Umsatz falle, hieß es in einer Studie. Die Digitalisierung habe sich durch die Pandemie beschleunigt, sagte McKinsey-Partner Ondrej Burkacky. Megatrends wie das Arbeiten zu Hause, das Wachstum der künstlichen Intelligenz oder die steigende Nachfrage nach Elektroautos führten zu einer stark steigenden Halbleiter-Nachfrage. Zugleich werde der Chipmangel in der Autobranche im laufenden Jahr anhalten; erst 2023 kämen Angebot und Nachfrage dank zusätzlicher Produktionskapazitäten wieder ins Gleichgewicht.

AIRBUS – München: Die Fluggesellschaft Etihad sichert sich sieben Frachtflugzeuge vom Typ Airbus A350F. Die beiden Firmen unterzeichneten bei der Flugshow in Singapur eine entsprechende Absichtserklärung. Die Maschinen sollten eine Flotte von fünf Passagiermaschinen des Typs A350-1000 ergänzen, teilte der europäische Flugzeugbauer mit. Zum Kaufpreis äußerten sich die Firmen nicht.

LUFTHANSA – Frankfurt: Die Airline-Gruppe baut nach einem Bericht des „Handelsblatt“ weniger Stellen in der Corona-Krise ab als ursprünglich geplant. Der Stellenabbau werde gestoppt, berichtete die Zeitung mit Verweis auf Aufsichtsrats- und Unternehmenskreise. Die Gruppe werde bei etwas weniger als 107.000 Vollzeitstellen landen. Bisher wollte die Lufthansa von knapp 140.000 Stellen vor der Krise auf rund 100.000 reduzieren. Es werde jetzt aber mehr Personal für das erwartete Wachstum gebraucht.

AHOLD DELHAIZE – Amsterdam: Der niederländische Supermarktkonzern erwartet 2022 infolge von Lieferkettengpässen und steigenden Kosten Druck auf die Margen. Der Eigentümer der US-Ketten Stop & Shop, Giant und Hannaford rechnet mit einer Marge von vier Prozent nach 4,4 Prozent im Vorjahr. Den Umsatz soll derweil aufgrund des Trends, Zuhause zu essen und online einzukaufen erneut steigen. 2021 verbuchte der Supermarktriese ein Umsatzplus von 3,3 Prozent auf 75,6 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis schnellte um 62,2 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro.

HEINEKEN – Brüssel: Der weltweit zweitgrößte Bierbrauer hat im vergangenen Jahr 4,6 Prozent mehr Bier verkauft als 2020. Das Geschäft habe sich überall außer in Asien erholt, teilte Heineken mit. Der Nettoumsatz legte auch wegen Preiserhöhungen und dem Trend zu teueren Bieren um 12,2 Prozent. Der Betriebsgewinn auf vergleichbarer Basis kletterte um 43,8 Prozent auf 3,41 Milliarden Euro. Der Konzern zeigte sich zurückhaltend für 2022. Die Corona-Pandemie werde in diesem Jahr immer noch den Umsatz drücken, darüber hinaus werde es deutliche Belastungen durch die Inflation und die Lieferkettenprobleme geben. An der für 2023 angepeilten operativen Gewinnmarge von 17 Prozent hält Heineken fest, allerdings sei diese mit größerer Unsicherheit behaftet, unter anderem aufgrund steigender Kosten.

ADLER GROUP – Düsseldorf: Der ehemalige Thyssenkrupp- und Vonovia-Vorstand Stefan Kirsten ist neuer Chef des Verwaltungsrats des Immobilien-Investors. Kirsten sei zum Mitglied des Gremiums bestellt und dann zu seinem Chef gewählt worden, teilte Adler mit. Der bisherige Vorsitzende des Verwaltungsrats, Peter Maser, wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Die Adler Group war durch Vorwürfe eines britischen Leerverkäufers unter Druck geraten, der unter anderem Zweifel an den Bilanzierungsmethoden angemeldet hatte. Adler hatte KPMG eingeschaltet, deren Prüfung der Bilanzen zieht sich aber. Adler hatte deshalb die Vorlage des Jahresabschlusses 2021 verschoben.

HHLA – Hamburg: Die Turbulenzen im Containerverkehr haben die Einnahmen des Hamburger Hafen- und Logistikkonzerns sprudeln lassen. Der Umsatz des börsennotierten Teilkonzerns kletterte im vergangenen Jahr um 13 Prozent auf gut 1,4 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) verdoppelte sich sogar fast auf 213 Millionen Euro und übertraf damit die erst im Oktober angehobene Prognose deutlich. Weil wegen der teils mehrwöchigen Schiffsverspätungen viele Container länger im Hafen stehen bleiben, kassiert die HHLA deutlich höhere Lagergelder. Der Containerumschlag stieg dagegen nur moderat um 2,5 Prozent auf rund 6,9 Millionen Stahlboxen.

NORMA – Düsseldorf: Der Autozulieferer hat im vierten Quartal die Lieferengpässe und gestiegene Kosten zu spüren bekommen. Der Umsatz schrumpfte in dem Zeitraum um zwei Prozent auf rund 258 Millionen Euro und das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) um 3,4 Prozent auf knapp 18 Millionen. Im Gesamtjahr erreichte die Firma dank ihrer Sparmaßnahmen allerdings ihre reduzierten Ziele: Der Umsatz legte um 14,7 Prozent auf 1,09 Milliarden Euro zu. Das bereinigte Ebit schnellte auf 113,8 Millionen Euro nach 45,3 Millionen im ersten Jahr der Corona-Krise.

TESLA – Seoul: Die südkoreanische Wettbewerbsbehörde zieht die Verhängung einer Strafe gegen den US-Elektroautobauer wegen übertriebener Angaben in Erwägung. Tesla habe die Fahrleistung seiner Batterien aufgebauscht, teilte ein Vertreter der KFTC mit. Damit habe Tesla gegen den Verbraucherschutz verstoßen. Es werde ein Treffen erfolgen, auf dem die Ausmaße der Überschreitung geprüft würden. Tesla gibt an, dass das Model 3 mit einer einzelnen Ladung 528 Kilometer fährt. Laut KFTC könne dies unterschritten werden, sollten die Temperaturen unter null Grad fallen. Laut Analysten dürfte das bei den meisten Elektroautos der Fall sein. Die KFTC prüft auch, ob sie Strafen wegen ausgebliebener Zurückzahlung von Kautionen gegen Tesla verhängt. Tesla war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

AMADEUS FIRE – Düsseldorf: Der Personaldienstleister hat 2021 nach ersten Berechnungen seine bereits angehobenen Jahresziele übertroffen. Bei einem Umsatzplus von knapp 33 Prozent auf 372,4 Millionen Euro stieg das operative Ergebnis (Ebita) um knapp 62 Prozent auf 66,5 Millionen Euro. Zuletzt hate der Vorstand ein Ebita von über 65 Millionen angepeilt. Im Segment Personaldienstleistungen habe sich die dynamische Entwicklung durch das gesamte Jahr getragen. Die vollständige Bilanz soll am 22. März veröffentlicht werden.

AIRBUS/SINGAPORE AIRLINES – Singapur: Der Verkauf der ersten Maschinen der Frachtversion des Airbus A350 des französisch-deutschen Flugzeugbauers an Singapore Airlines (SIA) ist unter Dach und Fach. Der Kaufvertrag über sieben A350F sei unterschrieben, teilte Airbus auf der Airshow in Singapur mit. Nach dem zuletzt 2018 veröffentlichten Listenpreis hat die Bestellung einen Wert von 2,3 Milliarden Dollar. Die Cargo-Version ist einer der großen Hoffnungsträger von Airbus für die nächsten Jahre, weil das Geschäft mit Passagierflugzeugen seit der Corona-Krise lahmt, aber das internationale Frachtgeschäft boomt. SIA ist damit erste Fluggesellschaft, die das neue Modell voraussichtlich ab Ende 2025 einsetzt. 

Marktentwicklungen 16. Februar 2022

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