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Marktentwicklungen 08. März 2022

Update: 16:12 Uhr

08. Mrz (Reuters) – Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen in der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:

LUFTHANSA LHAG.DE – Frankfurt: Beim neuen Ferienflieger der Lufthansa, Eurowings Discover, soll bald erstmals ein Betriebsrat für das fliegende Personal gewählt werden. Das teilten die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit und die Flugbegleitergewerkschaft UFO mit. Die Wahl werde Mitte April eingeleitet. Das sei für die Beschäftigten ein Meilenstein, erklärte VC-Tarifvorstand Marcel Gröls. Die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen sei konstruktiv, ergänzte UFO-Vizechefin Anja Bronstert. Die im Juli gestartete Airline will in diesem Jahr auf 21 Flugzeuge wachsen und hat mehr als 1000 Beschäftigte. Einen Tarifvertrag gibt es bei dem Unternehmen bisher nicht.

FERRARI RACE.MI – Mailand: Ferrari und Lamborghini ziehen sich wegen des Kriegs in der Ukraine aus dem Russland-Geschäft zurück. Ferrari erklärte, die Produktion von Supersportwagen für den russischen Markt werde bis auf weiteres gestoppt. Lamborghini schrieb über Instagram, das Geschäft werde auf Eis gelegt. Schon vergangene Woche hatten sich die deutschen Hersteller aus dem Russland-Geschäft zurückgezogen.

RIVIAN RIVN.O – New York: Der US-Elektrofahrzeugbauer wird wegen seiner Preispolitik verklagt. Ein Aktionär wirft dem Unternehmen Irreführung der Investoren beim Börsengang vor. Rivian habe im Börsenprospekt verschleiert, dass die Preise bei seinen Autos zu niedrig angesetzt worden seien, so dass Preiserhöhungen kurz nach dem Börsengang vom November 2021 folgten, heißt es in der Beschwerde, die am Montag eingereicht wurde. Diese Preiserhöhungen hätten Rivians Reputation als vertrauenswürdiges und transparentes Unternehmen beschädigt. Die Rücknahme der Preiserhöhungen sowie eine Entschuldigung von Rivian-Chef R.J. Scaringe seien ein „zweckloser Versuch, den Schaden zu begrenzen“. Rivian hatte am 1. März die Preise für das Modell R1S auf 84.500 von 70.000 Dollar und die für den R1T auf 79.500 von 67.500 Dollar angehoben, dies zwei Tage später aber rückgängig gemacht.

GOOGLE – Bangalore: Der US-Technologieriese will für 5,4 Milliarden Dollar die Cybersicherheitsfirma Mandiant übernehmen. Die Offerte sieht 23 Dollar je Mandiant-Aktie vor, ein Aufschlag von rund 53 Prozent auf den Aktienkurs, wie der US-Konzern mitteilte. Die Übernahme könnte das Cloud-Computing-Geschäft von Google stärken, das jährlich mehr als 19 Milliarden Dollar erwirtschaftet, und die Position gegenüber dem Rivalen Microsoft verbessern.

VOLKSWAGEN – Hamburg: Anhaltende Probleme bei der Chipversorgung und Lieferausfälle durch den Ukraine-Krieg zwingen den Autobauer zu einem vorläufigen Bestellstopp für mehrere Modelle mit Hybridantrieb. Wegen der hohen Nachfrage nach diesen Fahrzeugen könne man derzeit nicht garantieren, dass alle Kunden die georderten Fahrzeuge in diesem Jahr geliefert bekämen, sagte ein Sprecher. Betroffen seien Plug-in-Hybridversionen des Golf, Tiguan, Passat, Arteon und Touareg, die einen Elektroantrieb mit einem Verbrennungsmotor kombinieren. VW stellte den Bestellstopp auch in einen Zusammenhang mit der Ende März erwarteten Gesetzesnovelle für Hybridautos, deren Förderung geändert werden soll. Das „Handelsblatt“ hatte zuerst darüber berichtet.

DANONE DANO.PA – Paris: Der neue Chef des französischen Nahrungsmittelkonzerns, Antoine de Saint-Affrique, will beim weltgrößten Joghurthersteller aufräumen. „Es wird keine heiligen Kühe geben, es wird keine Tabus geben“, kündigte er an. Danone wolle selektiv expandieren und auch Teile verkaufen. Zudem sollen die Investitionen steigen. Aktivistische Investoren hatten mehr Investitionen in Innovationen gefordert und Danone aufgefordert, seine weniger profitablen Marken zu verkaufen. Im Streit um die Unternehmensstrategie hatte der damalige Firmenchef Emmanuel Faber im vergangenen Jahr das Handtuch geworfen. Nachfolger Saint-Affrique kündigte für den Zeitraum 2023 und 2024 ein flächenbereinigtes Umsatzplus von jährlich drei bis fünf Prozent an. Das operative Ergebnis soll noch stärker zulegen. 2021 wird aber wegen höherer Kosten ein Rückgang der Marge auf zwölf (Vorjahr: 13,7) Prozent erwartet bei einem Umsatzanstieg um drei bis fünf Prozent.

ADIDAS ADSGn.DE – München: Der Sportartikelkonzern tauscht seinen China-Chef aus. Jason Thomas, der seit 2019 im Amt war, wechselt auf einen neu geschaffenen Posten in Dubai, wie Adidas mitteilte. Das fränkische Unternehmen leidet auf seinem einst größten Wachstumsmarkt wie andere Textilhersteller unter den Boykottaufrufen in China gegen westliche Firmen, die den Umsatz drücken. Für Thomas holt Adidas Adrian Siu zurück, der im April als China-Chef anfängt. Der 51-Jährige hatte von 2002 bis 2019 für Adidas gearbeitet, wechselte dann aber als Vorstandschef zur chinesischen Modemarke Cosmo Lady.

VIENNA INSURANCE VIGR.VI – Düsseldorf: Der österreichische Versicherer legt nach Gewinnzuwächsen im vergangenen Jahr bei der Dividende eine Schippe drauf. Die Anteilseigner sollen je Aktie mit 1,25 Euro zwei Drittel mehr erhalten als im Jahr zuvor. Angesichts der Unsicherheiten durch den Krieg in der Ukraine wagte der Vorstand keine detaillierte Prognose für 2022 sondern kündigte lediglich an, „eine positive operative Performance“ anzustreben. 2021 hatte der Konzern das Prämienvolumen um 5,5 Prozent auf elf Milliarden gesteigert. Der Vorsteuergewinn schnellte um fast die Hälfte auf 511 Millionen Euro.

ANDRITZ ANDR.VI – Düsseldorf: Der österreichische Maschinen- und Anlagenbauer hat 2021 Rekordwerte bei Auftragseingang und Gewinn erreicht. Die Bestellungen schnellten um 29 Prozent auf rund 7,9 Milliarden Euro, der Auftragsbestand um 20,5 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro. Während der Umsatz um 3,5 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro schrumpfte, stieg das operative Ergebnis (Ebita) um 39,5 Prozent auf 546,5 Millionen Euro. Für das laufende Jahr kündigte der Vorstand Zuwächse bei Umsatz und Gewinn an. Er stellte die Planungen allerdings unter den Vorbehalt, dass die Pandemie nicht zurückkehrt und der Ukraine-Krieg nicht weiter eskaliert.

VIFOR VIFN.S – Zürich: Die Übernahme des Schweizer Pharmaunternehmens durch CSL CSL.AX ist in trockenen Tüchern. Der australische Biotech-Konzern sicherte sich bis zum Ende der Angebotsfrist 74 Prozent der Vifor-Aktien und erklärte die Offerte für erfolgreich. CLS hatte das 10,9 Milliarden Franken schwere Übernahmeangebot im Dezember vorgelegt. Nach Abschluss der Akquisition soll Vifor von der Börse genommen werden.

LINDT & SPRÜNGLI LISP.SLISN.S – Zürich: Der Gewinn des Schweizer Herstellers von Edelschokolade ist im vergangenen Jahr um mehr als die Hälfte auf 490,5 Millionen Franken gestiegen. Die Ausschüttung soll um gut neun Prozent auf 120 Franken je Partizipationsschein und 1200 Franken je Aktie angehoben werden. Der Goldhasen-Hersteller erhöhte sein Ziel für das jährliche Umsatzwachstum auf sechs bis acht Prozent und stellte für 2022 einen Anstieg am oberen Ende der Zielspanne in Aussicht. Die operative Gewinnmarge soll dieses Jahr 15 Prozent erreichen. 2021 waren es 14,1 Prozent und der Umsatz war um 14,2 Prozent gewachsen.

QANTAS QAN.AX – Sydney: Die australische Fluggesellschaft rechnet infolge der steigenden Öl-Preise mit einer Anhebung der Ticket-Preise. „(Die Öl-Absicherungsverträge) geben uns Zeit, auf den höheren Treibstoffpreis zu reagieren“, sagte Konzern-Chef Alan Joyce auf einer Konferenz. „Wenn wir auf diesem Niveau bleiben, müssen die Flugpreise steigen“. Qantas habe 90 Prozent seines Treibstoffbedarfs bis Ende Juni und 50 Prozent im darauffolgenden Quartal abgesichert.

MODERNA MRNA.O – Chicago/New Jersey: Der US-Pharmahersteller will dauerhaft in schwach- und mittelentwickelten Ländern auf den Patentschutz seines Corona-Impfstoffes verzichten. Moderna werde in 92 Ländern auf seine Patentrechte und Lizenzeinnahmen verzichten, teilte ein Konzernsprecher mit. Die Länder hätten sich im Rahmen der internationalen Impfallianz Gavi qualifiziert. Zu den Ländern zählen vor allem afrikanische Staaten. Zu Beginn der Pandemie hatte Moderna zugesagt, seine Impfstoffpatente nur während der akuten Gesundheitskrise nicht geltend zu machen.

Marktentwicklungen 08. März 2022

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