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MAN-Chef – Sind bei Renditeziel auf Kurs

München, 17. Feb (Reuters) – Der Nutzfahrzeughersteller MAN kommt nach den Worten seines Chefs Alexander Vlaskamp bei seiner Sanierung gut voran. „Wir sind zuversichtlich, unsere Ziele für die nächsten Jahre zu erreichen“, sagte Vlaskamp der Nachrichtenagentur Reuters.

MAN hat sich selbst unter anderem ein Renditeziel von acht Prozent über den Geschäftszyklus hinweg verordnet, lag zuletzt aber weit darunter. Zudem hinkt MAN der konzerneigenen Schwestermarke Scania hinterher, die auf zweistellige Renditen kommt. Dennoch reichten die acht Prozent aus, um den Wandel hin zu emissionsfreien Antrieben zu finanzieren, sagte Vlaskamp: „Wir können damit für die Traton-Gruppe einen sehr guten Beitrag liefern.“

Unter dem Dach der börsennotierten Traton-Gruppe hat der Volkswagen-Konzern seine Lkw- und Busmarken gebündelt. Traton-Chef Christian Levin hatte zuletzt in einem Interview gesagt, die derzeit laufende Restrukturierungsrunde sei die letzte Chance für MAN. Im Zuge des Umbaus werden 3500 Stellen abgebaut, zwei Werke wurden verkauft. Er soll bis Ende 2023 abgeschlossen sein.

Levin ist in Personalunion auch Chef von Scania. Vlaskamp hatte ebenfalls zuletzt bei dem schwedischen Lkw-Bauer gearbeitet. Er betonte die enge Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Traton-Marken. So werde in Nürnberg an gemeinsamen Batteriezellen geforscht, zudem würden Brennstoffzellen für Wasserstoff-Lkw gemeinsam getestet.

MAN RECHNET MIT SPRUNG IN DER BATTERIETECHNOLOGIE

In Nürnberg stellte das Unternehmen am Donnerstag einen seriennahen Prototyp eines schweren Elektro-Lastwagens vor. Anfang 2024 und damit fast ein Jahr früher als bislang geplant solle mit der Auslieferung von zunächst 200 Exemplaren begonnen werden.

Vlaskamp sagte, der Hochlauf der Technologie könnte schneller kommen als ursprünglich angenommen. So sei in der Batterietechnologie mit einem größeren Sprung zu rechnen. In den kommenden Jahren seien Reichweiten von 1000 Kilometern bei Sattelzugmaschinen möglich. Bis 2030 dürfte auf Elektro-Lastwagen in der Europäischen Union ein Marktanteil von rund 20 bis 30 Prozent entfallen, sagte Vlaskamp.

Die Elektromobilität sei die energieeffizienteste Form für den Schwerlastverkehr, sagte Vlaskamp: Wasserstoff-Antriebe kämen im Vergleich dazu auf einen Wirkungsgrad von rund 33 Prozent, wenn man den ganzen Prozess von der Produktion des grünen Wasserstoffs bis zum Einsatz in der Brennstoffzelle betrachte. Im Rahmen eines Förderprojekts entwickelt MAN einen Brennstoffzellen-Truck.

Die Technologie spiele aber wohl erst frühestens in der kommenden Dekade eine Rolle im Verkehrsbereich, sagte Vlaskamp. Hauptgrund sei die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff. „Wir müssen als Gesellschaft über den richtigen und sinnvollen Einsatz von grünem Wasserstoff entscheiden“, sagte er. In der Chemie- und Stahlindustrie sei etwa grüner Wasserstoff die einzige Möglichkeit, CO2-neutral zu produzieren. 

MAN-Chef – Sind bei Renditeziel auf Kurs

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