Paris, 20. Feb (Reuters) – Der französische Präsident Emmanuel Macron hat seinen iranischen Kollegen Ebrahim Raisi zum Einlenken im Atomstreit gedrängt. In einem eineinhalbstündigen Telefonat habe Macron seine Überzeugung geäußert, dass die in Wien laufenden Gespräche zur Wiederbelebung des Atomabkommens von 2015 eine Lösung hervorgebracht hätten, die die Interessen aller Seiten respektiere, teilte der Elysee-Palast mit. Der Iran solle die Gelegenheit ergreifen, der Einigung zuzustimmen und eine große Krise zu verhindern.
Nach Angaben aus EU-Kreisen ist eine Lösung in dem Streit zum Greifen nahe. „Ich erwarte eine Vereinbarung in der kommenden Woche, in den kommenden beiden Wochen oder so“, hatte ein hochrangiger Vertreter der Europäischen Union kürzlich gesagt. Das 2015 zwischen dem Iran einerseits und den USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich und Deutschland andererseits abgeschlossene Abkommen steht auf der Kippe. Die USA hatten 2018 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump den Vertrag einseitig aufgekündigt und Sanktionen wieder in Kraft gesetzt. Der Iran hielt sich daraufhin nicht mehr an alle Einzelheiten des Vertrags. Trumps Nachfolger Joe Biden hat sich grundsätzlich zu einer Rückkehr zu dem Abkommen bereiterklärt. Mit dem Abkommen soll verhindert werden, dass der Iran Atomwaffen baut. Der Iran dementiert, solche Absichten zu haben.
Macron dringt in Telefonat mit Irans Präsident auf Einigung im Atomstreit
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