Düsseldorf, 19. Okt – Das Cybercrime Kompetenzzentrum des Landeskriminalamts NRW hat bislang keine großen russischen Hacker-Angriffe in der Bundesrepublik nach Russlands Einmarsch in der Ukraine registriert. „Sie finden nicht statt“, sagte der Vertreter des Zentrums, Peter Vahrenhorst, am Dienstagabend bei einer Diskussionsveranstaltung in Düsseldorf. „Einen Cyber-Krieg muss man vorbereiten, man muss technische Waffen produzieren“, sagte Vahrenhorst.
Für den Fall eines Cyber-Angriffs müsse ein ganzes Arsenal solcher technischer Waffen vorgehalten werden. In der Regel würden schon in Friedenszeiten Vorbereitungen getroffen, um in ausländische Systeme eindringen zu können. Dies sei im Vorfeld des Ukraine-Einmarsches aber offenbar nicht geschehen, Russland habe wohl einen schnellen Sieg erwartet.
Nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine hätten die Sicherheitsbehörden alle verfügbaren Warnsysteme gegen Hacker-Angriffe hochgefahren, passiert sei aber nichts, sagte Vahrenhorst. Es gebe nun einzelne „Störmanöver“, diese habe es aber auch in der Vergangenheit schon gegeben. „Der Cyber-Krieg findet nicht statt“, bilanzierte er.
Das Cybercrime-Komptenzzentrum des LKA NRW war 2011 eingerichtet worden. Der Behörde zufolge ist es führend in der Bundesrepublik. Angriffe von kriminellen Hacker-Gruppen häufen sich, dem Digitalverband Bitkom zufolge ist nahezu die komplette Wirtschaft betroffen. Cyber-Angriffe seien eine zentrale Bedrohung für viele Unternehmen.
Varenhorst zufolge nehmen Hacker dabei nicht bestimmt Branchen ins Visier. „Hacker schauen nichts ins Branchenbuch“, sagte er. Vielmehr suchten Cyber-Kriminelle systematisch nach Schwachstellen in IT-Systemen und nutzten diese dann aus, um etwa Geld zu erpressen.
LKA – Keine Hacker-Angriffe in Deutschland wegen des Ukraine-Kriegs
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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