Donnerstag, November 21, 2024
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Leoni kann Auto-Kabelgeschäft doch nicht verkaufen

UPDATE München, 13. Dez – Der angeschlagene Nürnberger Autozulieferer Leoni kann sein Auto-Kabelgeschäft nun doch nicht verkaufen und muss um sein Rettungspaket bangen. Die thailändische Stark verweigere den Abschluss des Kaufs, teilte Leoni am Dienstag mit. „Infolge der Nichterfüllung des Kaufvertrags durch Stark kann auch das Refinanzierungskonzept zunächst nicht umgesetzt werden.“ Die Banken hätten bereits zugesichert, die Kreditlinien vorübergehend zu verlängern, die zum 31. Dezember 2022 fällig seien. Leoni werde nun mit den Konsortialbanken Gespräche über geeignete Anpassungen des Refinanzierungskonzepts aufnehmen, hieß es weiter. Zudem kündigte Leoni an, alle Maßnahmen zur Durchsetzung seiner Rechte gegenüber Stark zu ergreifen.

Einnahmen aus dem Verkauf der Auto-Kabelsparte von bis zu 442 Millionen Euro sind Teil des Refinanzierungspakets, auf das sich das verschuldete Unternehmen mit den Banken im Juli geeinigt hatte. Das Geld sollte an die Banken gehen, weitere 132 Millionen Euro sollten mit einer Kapitalerhöhung und einer Pflichtwandelanleihe hereinkommen, die Leoni Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres begeben wollte. Im Gegenzug sagte die Mehrheit der Gläubigerbanken zu, ihre Kredite um knapp drei Jahre zu verlängern. Leoni erwirtschaftete zuletzt einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro mit der Auto-Kabelsparte.

Leoni sitzt derzeit auf einem Schuldenberg in Höhe von rund 1,7 Milliarden Euro. Die Corona-Krise und der Krieg in der Ukraine hatten die Probleme des Kabelbaum-Spezialisten zuletzt noch verschärft: Das Unternehmen produziert einen Teil seiner Kabelbäume für die Autoindustrie in der West-Ukraine und musste die Fertigung nach dem russischen Angriff im Februar zum Teil verlagern. 

Im dritten Quartal rutschte Leoni tiefer in die roten Zahlen. Dem Unternehmen machen derzeit vor allem die steigenden Kosten für Rohstoffe und Logistik zu schaffen, die nicht vollständig an die Kunden weitergegeben werden konnten. Dazu kommt die anhaltend hohe Volatilität der Abrufe. 

Vorstandschef Aldo Kamper versucht das Unternehmen seit Jahren mit einem Schrumpfkurs zu stabilisieren. Leoni soll sich auf Bordnetze – also ganze Kabelbäume – für Autos konzentrieren. Das Geschäft mit Industriekabeln wurde bereits 2021 verkauft. Von der Draht- und Kabel-Sparte sind noch kleinere Teile übrig.

Leoni kann Auto-Kabelgeschäft doch nicht verkaufen

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

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