Berlin, 29. Nov – Gesundheitsminister Karl Lauterbach will Lieferengpässe bei Medikamenten unter anderem durch eine Veränderung des EU-Vergaberechts und durch ein deutsches Gesetz für die Einkaufspraxis bekämpfen. „Bei der Generika-Finanzierung haben wir das System etwas überdreht“, sagte Lauterbach am Dienstag in Berlin. Weil man selbst beim kleinsten Unterschied den billigsten Anbieter nehmen müsse, habe dies zu einer Konzentration der Hersteller geführt.
Er wolle Eckpunkte für eine Reform noch vor den Weihnachtsferien vorgelegen. Diese solle den ökonomischen Druck etwas wegnehmen, „immer die billigsten Anbieter bevorzugen zu müssen“. Das Problem gebe es in ganz Europa. „Die Veränderung des EU-Vergaberechts ist der bevorzugte Weg“, betonte der SPD-Politiker zugleich. Wenn man die Arzneimittelproduktion zum Teil wieder nach Europa zurückholen wolle, sei dies ein sehr langfristiger Weg.
Hintergrund sind Berichte, dass es bei etlichen Medikamenten, etwa bei Kinderarzneimitteln, Lieferengpässe gibt. Begründung ist meist die Abhängigkeit von wenigen Lieferanten weltweit, oft in asiatischen Staaten. Wenn diese Lieferprobleme haben, kann nicht auf alternative Anbieter umgeschwenkt werden. Aus den Lieferengpässen sollten keine Versorgungsengpässe werden, betonte Lauterbach. Man habe die Ökonomisierung zu weit getrieben.
Lauterbach – Medikamentenengpässe durch neues EU-Vergaberecht abstellen
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Ewa Urban auf Pixabay
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