Berlin, 20. Mai (Reuters) – Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) rechnet damit, dass Innenministerin Nancy Faeser (SPD) 2023 das Bundeskabinett verlassen und nach Hessen wechseln wird. „Ich setze darauf, dass Nancy Faeser nicht nur Spitzenkandidatin wird, sondern auch die erste Ministerpräsidentin in Hessen“, sagte sie in einem Interview mit dem Nachrichtenportal „T-online“. Zugleich schloss die SPD-Politikerin aber einen eigenen Wechsel ins Innenministerium aus.
„Ich habe die Herausforderung angenommen, die Bundeswehr endlich ordentlich auszustatten,“ sagte sie in dem Interview. „Diese Aufgabe werde ich auch erfüllen.“ Es sei „kein Geheimnis“, dass sie sich „immer für die Rechts- und Innenpolitik interessiert“ habe. Dennoch schließe sie sich dem Wunsch des Bundeskanzlers Olaf Scholz an. „Mein Ziel am Ende der Wahlperiode ist, dass man rückblickend sagen kann: Sie hat dafür gesorgt, dass die Bundeswehr endlich richtig ausgestattet ist“, sagte Lambrecht.
Lambrecht steht seit Wochen wegen ihrer Amtsführung in der Kritik, hat aber sowohl von Kanzler Scholz als auch SPD-Co-Chef Lars Klingbeil deutliche Rückendeckung bekommen. CDU-Chef Friedrich Merz hatte dagegen am Donnerstag ihre Entlassung gefordert. Im neuen ZDF-Politbarometer erhielt sie einen Zustimmungswert von minus 0,8.
Schon bei der Kabinettsbildung der Ampel-Koalition war spekuliert worden, dass Faeser Spitzenkandidatin für die SPD bei den Landtagswahlen im Herbst 2023 in Hessen werden könnte. Der amtierende Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) tritt nicht mehr an. In Hessen regiert ein schwarz-grünes Bündnis.
Lambrecht setzt auf Wechsel der Innenministerin nach Hessen
Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022
Titelfoto: Symbolfoto