Frankfurt, 12. Okt – Im Kampf gegen die ausufernde Inflation sind laut EZB-Präsidentin Christine Lagarde derzeit Zinserhöhungen das am besten geeignete geldpolitische Instrument. Unter den gegenwärtigen Umständen seien die Zinsen das wirksamste und angemessenste Werkzeug, sagte Lagarde am Mittwoch auf einer Veranstaltung des Institute of International Finance (IIF) in Washington. Es sei dasjenige Werkzeug, das gegenwärtig am besten wirke. Denn die Notenbank wolle sicherstellen, dass die Inflationserwartungen nicht aus dem Ruder laufen. „Und wir müssen sicherstellen, dass wir nicht die Nachfrage vergrößern und stimulieren“, sagte sie.
Die nächste Zinssitzung der EZB findet am 27. Oktober statt. Auf ihrer September-Sitzung hatte die Euro-Notenbank ihre drei Schlüsselsätze in einem ungewöhnlichen XXL-Schritt um jeweils 0,75 Prozentpunkte angehoben. Der Leitzins liegt damit mittlerweile bei 1,25 Prozent und der Einlagensatz, der aktuell der maßgebliche Zinssatz an den Finanzmärkten ist, bei 0,75 Prozent.
Inzwischen rückt bei den Währungshütern auch ein Abbau der durch die jahrelangen massiven Anleihenkäufe ausgeweiteten Bilanz in den Blick. Deren Reduzierung mittels Herunterfahren der Anleihenbestände wird in der Fachwelt als quantitative Straffung (QT) bezeichnet. Dabei gehe es um den Zeithorizont und um die Geschwindigkeit, sagte Lagarde. „Das ist eine Diskussion, die wir begonnen haben und die weitergeführt werden wird“, sagte sie. Die EZB-Währungshüter hatten kürzlich auf ihrem Treffen in Zypern erstmals darüber gesprochen.
Lagarde – Zinsen derzeit das „angemessenste“ geldpolitische Werkzeug
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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