Frankfurt, 03. Feb (Reuters) – EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat frühere Aussagen nicht mehr bekräftigt, wonach eine Zinsanhebung in diesem Jahr sehr unwahrscheinlich sei. Alle derartigen Aussagen seien abhängig von den Umständen, sagte Lagarde am Donnerstag auf der Pressekonferenz nach dem Zinsbeschluss auf eine entsprechende Frage.
Die Notenbank werde diese Bedingungen sorgfältig prüfen. „Wir werden diese Arbeiten im März vornehmen und das wird uns zur Analyse führen, was die treibenden Kräfte sind hinter der Inflation auf kurze Sicht.“ Dies betreffe auch die mittelfristigen Projektionen. Mit Bezug auf die zuletzt kräftig gestiegene Inflationsrate sagte sie. „Die Situation hat sich in der Tat geändert.“
Lagarde hatte noch im Dezember auf der damaligen Pressekonferenz nach der Zinssitzung gesagt, dass Zinserhöhungen 2022 sehr unwahrscheinlich seien. Inzwischen ist aber die Inflation im Euro-Raum im Januar unerwartet auf 5,1 Prozent hochgeschnellt. Neue Inflations- und Wachstumsprognosen der EZB-Volkswirte werden erst zur Zinssitzung im März vorliegen.
„Da sich die Situation geändert hat, müssen wir das weiter sorgfältig beobachten“, sagte Lagarde. Die Lage müsse auf der Basis von Daten bewertet werden und dann müsse die EZB ein Urteil fällen.
Lagarde will frühere Aussage zu Zinsen nicht mehr bestätigen
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