Donnerstag, Dezember 26, 2024
StartWirtschaftKriegs-Folgen werden heftiger und treiben uns in Kurzarbeit

Kriegs-Folgen werden heftiger und treiben uns in Kurzarbeit

Berlin, 11. Apr (Reuters) – Die eigentlich gut laufende Bauwirtschaft spürt zunehmend die Folgen des Ukraine-Kriegs und stellt sich auf Kurzarbeit ein. Die Lage verschärfe sich und mittlerweile sei fast jede Firma direkt oder indirekt betroffen, erklärte Hauptgeschäftsführer Tim-Oliver Müller vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie am Montag zu einer HDB-Umfrage.

Hauptprobleme seien Preissteigerungen (90 Prozent) und Materiallieferengpässe (80 Prozent). „Die Unternehmen berichten unisono, dass Materiallieferanten nur noch tagesaktuelle Preise geben.“ Über 80 Prozent gaben sogar an, von Lieferanten über­haupt keine Preiszusagen mehr zu bekommen. Dies führe zu einem enormen wirtschaftlichen Risiko und Schwierigkeiten bei der Kalkulation neuer Angebote. 

So sei es bisher gelungen, nur mit rund einem Drittel der Auftraggeber so genannte Preis­gleitungen zu vereinbaren, damit die Unternehmen die Risiken steigender Materialpreise nicht allein schultern müssen. Die Ampel-Regierung hatte vor kurzem erklärt, dass sie bei Bundesaufträgen die höheren Preise vorerst ausgleichen wolle. 

Kurzarbeit

Länder und Kommunen müssten diese sogenannten Preisgleit­klauseln dringend übernehmen, betonte Lobbyist Müller. Ferner komme zum Preis-, Material- und Energierisiko auch ein Nachfragerisiko hinzu. Rund 40 Prozent der Auftraggeber stellten Projekte zurück, 30 Prozent stornierten sogar Bauvorhaben. Müller bezeichnete die Lage als absurd.

„Vor Wochen hat die Branche noch händeringend um Arbeitskräfte geworben – heute müssen wir uns Gedanken machen, wie wir die halten, die wir haben.“ Man stelle sich darauf ein, „dass Unternehmen bald Kurzarbeit anmelden müssen“.

Die Lieferengpässe und Preissteigerungen betreffen überwiegend Diesel und Stahl, wie gut drei Viertel der über 300 befragten Firmen angaben. 57 Prozent berichteten über Lieferprobleme und anziehende Preise bei Bitumen und Asphalt, 42 Prozent bei Holz, 55 Prozent bei Zement/Beton und 28 Prozent bei Spundwänden. Höhere Energiekosten verzeichneten 71 Prozent.

Kriegs-Folgen werden heftiger und treiben uns in Kurzarbeit

Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022

Titelfoto und Foto: Symbolfoto

Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.

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