Kopenhagen, 26. Jan (Reuters) – Gestiegene Energie- und Rohstoffkosten haben dem dänischen Windturbinenbauer Vestas im vergangenen Jahr zugesetzt. Eine Trendwende sieht der Vorstand nicht. „Wir gehen davon aus, dass das derzeit schwierige Geschäftsumfeld im gesamten Jahr 2022 anhalten wird, was unseren Ausblick für 2022 beeinflusst“, sagte Vestas-Chef Henrik Andersen am Mittwoch. Die Branche werde weiter mit Problemen in den Lieferketten, Projektverzögerungen und erheblichen Kostensteigerungen bei Rohstoffen wie etwa Stahl aber auch beim Transport zu kämpfen haben.
Daher werde Vestas wie auch Wettbewerber Siemens Gamesa versuchen, Preiserhöhungen bei den Kunden durchzusetzen. Gleichzeitig setze Vestas infolge der hohen Strompreise auf beschleunigte Investitionen für erneuerbare Energien, hieß es. Nach ersten Berechnungen erreichte der Konzern 2021 mit einem Umsatz von 15,6 Milliarden Euro den unteren Rand der Prognosespanne.
Das operative Ergebnis (Ebit) vor Sondereinflüssen lag bei 461 Millionen Euro. Die Marge erreichte somit drei Prozent während vier Prozent avisiert waren. Auch im laufenden Jahr erwartet Andersen wegen der steigenden Kosten Margendruck. Er peilt bei einem Umsatz von 15 bis 16,5 Milliarden Euro eine Ebit-Marge zwischen 0 bis vier Prozent an. Der Manager betonte aber, die Prognose sei angesichts der Unwägbarkeiten noch unsicherer als gewöhnlich.
Auch Siemens Gamesa kämpft mit Kostensteigerungen und Lieferproblemen und wird wohl erneut nicht aus den roten zahlen kommen.
Kostensteigerungen und gekappte Lieferketten belasten Vestas
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