Zum Ende letzten Jahres kam ein neues System auf den Markt: ChatGPT. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz erstellt dieses eigenständig Texte – und das im Handumdrehen. In der Logistik findet Künstliche Intelligenz bereits vielfach Anwendung. Die Sorge ist daher groß, dass die Technologie schon bald den Menschen vollständig ersetzen könnte. Fachkräfte fürchten um ihre Jobs. Dabei schafft Künstliche Intelligenz sogar neue Arbeitsstellen. Was sind die Vorteile von KI in der Logistik? Wie können ChatGPT und andere Systeme zukünftig in der Branche genutzt werden? Und warum werden Fachkräfte jetzt noch dringender gebraucht?
Jobs schaffen anstatt Jobs nehmen
Seit der Coronapandemie ist die Sorge eines Jobverlusts bei den Menschen größer als zuvor. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) bestärkt diese Angst derzeit nur. Jedoch brauchen Fachkräfte nicht um ihre Jobs zu bangen. KI ist es nämlich derzeit nicht möglich, ohne einen echten Menschen zu funktionieren. Weiterhin bedarf es Fachkräfte, welche die Programme überwachen, optimieren und korrigieren. Aus diesem Grund werden auch neue Arbeitsstellen geschaffen. Denn KI ist ein noch ziemlich neuer Markt, auf dem noch viel erforscht und entwickelt werden muss. So sind jedoch die Installation, Konfiguration und Wartung von KI-Systemen auf ausgebildete Fachkräfte angewiesen.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist KI nicht in der Lage, fehlerfreie Ergebnisse zu liefern. Denn oft weisen die Daten, auf die solche Systeme Zugriff haben, Lücken auf oder sind schlichtweg falsch. Daher ist die Überprüfung durch eine Fachkraft stets notwendig. Nur so können potenzielle Gefahren verhindert werden. Auch kann nicht jedes Problem im Betrieb durch die Technologie gelöst werden. Menschen können definitiv erst einmal nicht von Maschinen ersetzt werden. KI ist lediglich dazu fähig, einfache, sich wiederholende Aufgaben zu übernehmen. Bis die Technologie einen Menschen vollkommen ersetzen kann, wird es noch einige Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern.
Die Chancen von KI für die Logistik
Logistikbetriebe nutzen immer mehr KI-Systeme zu ihrem Vorteil. Beispielsweise können Automatisierungsprozesse bei einer schnellen Routenplanung sowie der Verwaltung der Lagerbestände behilflich sein. Auch ist KI in der Lage, Verkaufszahlen zu analysieren und somit Risiken und Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Kosten können aufgrund intelligenter Auswertungen besser kalkuliert werden. Programme wie ChatGPT sind dazu in der Lage, Transport- und Dokumentenmanagement sowie Kundenmanagement zu vereinfachen.
Daneben ist es möglich, Kundenpräferenzen zu filtern und Empfehlungen bereitzustellen. So kann mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz nicht nur Zeit und Geld gespart werden, auch die Kundenzufriedenheit kann gewährleistet werden. Fachkräfte können Routineaufgaben an die KI-Programme abgeben und somit die gesparte Zeit für andere, komplexere und wichtigere Tasks aufbringen. Darüber hinaus ist Künstliche Intelligenz dazu fähig, zukünftige Produktions- und Transportaufkommen zu prognostizieren. So können Ressourcen effektiver eingesetzt werden.
Für die Arbeit mit Künstlicher Intelligenz bedarf es mehr Fachkräfte. Schließlich muss es Personen geben, die sich mit der Programmierung, Aktualisierung und Wartung der Systeme auskennen und auseinandersetzen. Und das tun normale Fachkräfte nicht. Eine entsprechende Ausbildung ist also hierfür notwendig. Demnach müssen Arbeitgeber auch bereit dazu sein, Weiterbildungschancen zu ermöglichen und neue Stellen zu schaffen. Durch die Integration von KI in den Logistikbetrieb können auch junge Menschen für die Berufe begeistert werden. Neueste Technologien und Künstliche Intelligenz wecken die Aufmerksamkeit und können sie zu einer Ausbildung in diesem Bereich bewegen.
Fazit
Künstliche Intelligenz ist für die Logistik zum jetzigen Zeitpunkt definitiv ein Vorteil. Bis es dazu kommt, dass die Technologie die Menschen vollständig ersetzt, wird es noch viele Jahre dauern – wenn das überhaupt eines Tages der Fall sein wird. Schließlich ist das Potenzial der neuen Technologie groß und muss erst noch genauer erforscht werden. Arbeitgeber sollten jetzt auf jeden Fall auf den Zug aufspringen und sich die Technologie zunutze machen. Zudem schafft KI neue Arbeitsplätze und begeistert junge Menschen, sodass diese neuen Stellen auch schnell besetzt werden können.
Autor:
Marius Kurz ist CEO der Kurz und Klein GmbH. Die Firma unterstützt Hersteller, Speditionen und Logistikunternehmen bei der Mitarbeitergewinnung.
Fotocredits: Hoffmann Productions
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder