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Israels rechtsextremer Sicherheitsminister besucht Tempelberg

Jerusalem, 03. Jan (Reuters) – Allen Warnungen zum Trotz hat Israels rechtsextremer Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir am Dienstag den Tempelberg in Jerusalem besucht. Weil dort auch die Al-Aksa-Moschee steht, gilt der Besuch des Ministers vielen Palästinensern als immense Provokation. Ohnehin kommt es im Westjordanland seit längerem immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen israelischen Sicherheitskräften und militanten Palästinensern. Dessen ungeachtet besuchte Ben-Gvir den Tempelberg – nur wenige Tage nach der Vereidigung der neuen Regierung unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Der Tempelberg ist für gläubige Muslime und Juden gleichermaßen eine heilige Stätte und immer wieder Ort teils heftiger Auseinandersetzungen. 

Die Nachrichten-Website Ynet veröffentlichte Fotos, die Ben-Gvir auf dem Gelände inmitten von Sicherheitsleuten zeigten. Israels Oppositionschef und Ex-Ministerpräsident Jair Lapid hatte gewarnt, dass ein solcher Besuch Gewalt auslösen werde. 

Das palästinensische Außenministerium verurteilte aufs Schärfste den Besuch und bezeichnete ihn als „Sturm auf die Al-Aksa-Moschee durch den extremistischen Minister“ sowie als beispiellose Provokation und gefährliche Eskalation des Konfliktes. 

Die Moschee befindet sich auf einem der umstrittensten heiligen Orte im Nahen Osten. Die Juden bezeichnen ihn als Tempelberg, es ist ihr heiligster Ort. Den Muslimen ist es die drittheiligste Stätte nach Mekka und Medina. Die beiden jüdischen Tempel auf dem Gelände der Al-Aksa-Moschee wurden bereits in der Antike zerstört.

Auf dem Moscheegelände ist nur muslimischer Gottesdienst erlaubt, Juden dürfen dort nicht beten. Dennoch tun dies immer wieder Juden und verstoßen damit gegen israelische und muslimische Vorschriften. Einen Hinweis darauf, dass auch Ben-Gvir dort während seines Besuches gebetet hat, gab es nicht.

Dennoch dürfte sein Schritt die Spannungen verschärfen. Im von Israel besetzten Westjordanland kommt es immer wieder zu Zusammenstößen zwischen israelischen Sicherheitskräften und Palästinensern. So erschossen noch vor Ben-Gvirs Besuch nach Angaben von Zeugen und palästinensischen Medizinern am Dienstag Soldaten einen palästinensischen Jugendlichen. Von der israelischen Armee gab es zunächst keine Stellungnahme.

Am Montag hatte die israelische Armee nach eigenen Angaben zwei militanten Palästinenser bei Zusammenstößen in der Nähe der besetzten Stadt Dschenin im Westjordanland getötet. Die Auseinandersetzungen hatten sich am Abriss der Häuser zweier bereits im September vom Militär getöteter Palästinenser entzündet

Israels rechtsextremer Sicherheitsminister besucht Tempelberg

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Walkerssk auf Pixabay

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