Baabda/Jerusalem, 27. Okt – Der Libanon und Israel haben mit einem Abkommen über die Seegrenze zwischen beiden Ländern einen jahrelangen Streit offiziell beigelegt. Damit wird auch der Zugang zu einem Offshore-Gasfeld geregelt, das sich über beide Hoheitsgebiete erstreckt. Der libanesische Präsident Michel Aun unterzeichnete am Donnerstag in Baabda einen Brief, durch den er das von den USA vermittelte Abkommen billigt.
In Jerusalem folgte die Anerkennung durch die Unterschrift von Ministerpräsident Yair Lapid. Die Schriftstücke sollen später durch Delegationen am Stützpunkt der UN-Friedenstruppen in Nakura an der Grenze zwischen beiden Ländern ausgetauscht werden. Die Beziehungen zwischen beiden Staaten sind angespannt, formell befinden sie sich noch im Krieg.
Vor allem der in einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise steckende Libanon verspricht sich viel von der Erschließung der Gas-Lagerstätten unter dem Meeresspiegel. Obwohl die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon das Abkommen mitträgt, ist nicht mit einer politischen Entspannung zu rechnen. Zwar sagte Lapid, es komme nicht alle Tage vor, das ein feindlicher Staat Israel anerkenne. Aun erklärte jedoch, das Abkommen habe keinerlei politische Dimensionen und Auswirkungen auf die Außenpolitik des Libanon.
Israel und Libanon besiegeln Abkommen über Seegrenze
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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