Mogadischu, 27. Nov (Reuters) – Islamisten haben in Somalias Hauptstadt Mogadischu am Sonntagabend ein von Regierungsbeamten genutztes Hotel angegriffen. Die radikal-islamischen Miliz Al-Schabaab, die große Teile des Landes kontrolliert, bekannte sich zu dem Angriff. Ziel der Attacke sei der nahe gelegene Präsidentenpalast. Der staatliche Fernsehsender SNTV berichtete, Sicherheitskräfte gingen gegen die Islamisten vor. Regierungsbeamte und andere Gäste seien aus dem Hotel gerettet worden.
„Wir wurden von einer gewaltigen Explosion erschüttert, gefolgt von einem heftigen Schusswechsel“, berichtete der Anwohner Ahmed Abdullahi. „Wir sind nur im Haus und hören die Schüsse.“ Zwei Polizeibeamte sagten Reuters, die Angreifer hatten das Hotel Villa Rose gestürmt. Es sei unklar, wieviele es seien. Einige Regierungsbeamte seien durch Fenster geflüchtet und seien dann in Sicherheit gebracht worden.
Die Islamisten hatten vergangenen Monat mindestens 120 Menschen bei zwei Autobombenanschlägen auf das Bildungsministerium in Mogadischu getötet. Die Attacke reiht sich ein in eine Serie von Anschlägen und Kämpfen, die Somalia seit Jahren erschüttern. 1991 stürzten mehrere Milizen gemeinsam Diktator Siad Barre, kämpften dann aber gegeneinander. Die Al-Schabaab bekämpft die von den Vereinten Nationen (UN) und Soldaten der Afrikanischen Union (AU) unterstützte Regierung und will ein islamistisches Regime errichten.
Islamisten greifen in Mogadischu Regierungsgebäude an
Quelle: Reuters
Titelfoto: Bild von Musthaq Nazeer auf Pixabay
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