Donnerstag, April 25, 2024
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Isar Aerospace darf Satelliten auch von Kourou ins All schießen

München, 21. Jul (Reuters) – Das bayerische Raketen-Start-up Isar Aerospace darf von 2024 an auch den europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana nutzen, um kleine und mittlere Satelliten ins All zu schießen. Die französische Raumfahrtagentur CNES habe Isar Aerospace den zuletzt brachliegenden „Diamant“-Raketenstartplatz in Kourou für den Abschuss seiner Mini-Trägerraketen zugeteilt, erklärte das 2018 gegründete Unternehmen aus Ottobrunn bei München am Donnerstag. Bisher hatte sich Isar Aerospace nur den Zugang zum Startplatz auf der Insel Andoya in Nord-Norwegen gesichert. Dort ist im nächsten Jahr der erste Testflug seiner „Spectrum“-Trägerrakete geplant.

Das in Südamerika gelegene Französisch-Guayana erlaubt wegen seiner Nähe zum Äquator aber, Satelliten in alle Umlaufbahnen zu bringen. „Mehr Kapazitäten zum Start von Satelliten sind die einzige Möglichkeit, einen global wettbewerbsfähigen Markt zu schaffen und Geschäft nach Europa zu bringen“, erklärte Isar-Aerospace-Mitgründer Josef Fleischmann. Von Kourou aus bringt derzeit nur die Airbus-Tochter Arianespace mit „Vega“- und „Ariane“-Trägerraketen Satelliten in All. Die Kapazitäten für die „Ariane 5“ sind aber langfristig ausgebucht. Die russischen „Sojus“-Trägerraketen fliegen seit dem Ukraine-Krieg nicht mehr von Französisch-Guayana aus.

Isar Aerospace konzentriert sich auf kleinere Satelliten; „Spectrum“ kann eine Nutzlast bis zu 1000 Kilogramm befördern. Bei einem der ersten Testflüge sollen etwa Satelliten für die Überwachung von Waldbränden in den Orbit transportiert werden, aber auch Forschungssatelliten von Universitäten. Mittelfristig plant Isar Aerospace sechs bis zehn Raketenstarts im Jahr, auf lange Sicht seien auch 30 bis 40 denkbar, sagte eine Sprecherin. Ein großer Markt für kleinere Satelliten könnte die Steuerung selbstfahrender Autos werden. Tesla-Gründer Elon Musk ist mit seiner Firma SpaceX selbst in der Raumfahrt aktiv.

Bei Isar Aerospace ist im Zuge der zweiten, insgesamt 165 Millionen Dollar schweren Finanzierungsrunde im vergangenen Jahr die Familienholding Porsche eingestiegen, der Großaktionär von Volkswagen. Seit 2018 haben Start-up-Investoren wie Earlybird und Lakestar 180 Millionen Dollar in Isar Aerospace gesteckt. Zuletzt wurde das junge Unternehmen Medienberichten zufolge mit 400 bis 600 Millionen Euro bewertet. Neben Isar Aerospace arbeiten in Deutschland auch die Augsburger Rocket Factory und HyImpulse aus Neuenstadt am Kocher (bei Heilbronn) an Trägerraketen. 

Isar Aerospace darf Satelliten auch von Kourou ins All schießen

Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022

Titelfoto: Symbolfoto

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