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IS-Anführer tötet sich und Familie bei US-Einsatz

Washington/Amman, 03. Feb (Reuters) – Bei einem Einsatz von US-Spezialeinheiten in Nordsyrien ist nach Angaben von US-Präsident Joe Biden der Anführer der Extremistengruppe Islamischer Staat (IS) getötet worden. Abu Ibrahim al-Haschimi al-Kuraischi habe bei Beginn der Operation einen Sprengsatz gezündet und sich und Mitglieder seiner Familie getötet, darunter Frauen und Kinder, sagte Biden am Donnerstag in Washington. Die Detonation sei so stark gewesen, dass Körper aus dem Gebäude und in die Umgebung geschleudert worden seien, hieß es in US-Regierungskreisen.

Biden sei über die Vorbereitung des Einsatzes vor über einem Monat unterrichtet worden. Am Dienstagmorgen habe der Präsident grünes Licht gegeben.

Al-Kuraischi führte den IS seit 2019 an. Der gebürtige Iraker blieb seither weitgehend im Verborgenen. Zuletzt machte der IS, der vor drei Jahren in Syrien besiegt worden war, vor allem mit Angriffen im Irak und in Syrien von sich reden.

IS

Die US-Einheiten stellten al-Kuraischi in Nordsyrien. Nach Darstellung von syrischen Mitarbeitern des Rettungsdienstes kamen bei dem Einsatz mindestens 13 Personen ums Leben, darunter sechs Kinder und vier Frauen. Ziel des Angriffs sei ein Haus in der Region von Atmeh nahe der Grenze zur Türkei gewesen. Anwohner berichteten, gegen Mitternacht seien Hubschrauber gelandet. Schweres Geschützfeuer und Explosionen seien zu hören gewesen. Über Lautsprecher hätten die US-Kräfte Frauen und Kinder aufgefordert, das Gebiet zu verlassen.

Biden zufolge war es eine bewusste Entscheidung, US-Spezialkräften den Einsatzbefehl zu geben anstelle eines Raketenangriffs. Dies sei zwar mit einem weitaus höheren Risiko für die eigenen Soldaten verbunden, sei aber geschehen, um die Zahl ziviler Opfer möglichst gering zu halten. Al-Kuraischi habe in einem Akt „verzweifelter Feigheit“ die dritte Etage des Gebäudes in die Luft gejagt, ohne jede Rücksichtnahme auf seine Familie. Unter den Toten waren nach Angaben aus US-Regierungskreisen auch Al-Kuraischis Frau und Kinder von ihm.

Der IS hatte 2014 weite Teile des Iraks und des Nachbarlandes Syrien unter seine Kontrolle gebracht. Über die Staatsgrenzen hinweg rief ihr damaliger Anführer Abu Bakr al-Bagdadi ein Kalifat aus – mit sich selbst an der Spitze. In Syrien wurde der IS im März 2019 besiegt. Al-Bagdadi wurde im selben Jahr bei einem US-Einsatz im Nordwesten Syriens getötet, als er einen Sprengsatz zur Explosion brachte. 

IS-Anführer tötet sich und Familie bei US-Einsatz

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Titelfoto und Foto: Symbolfoto

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