Dubai, 12. Apr (Reuters) – Nach gewaltsamen Protesten gegen seine diplomatische Vertretungen in Afghanistan hat der Iran den afghanischen Gesandten in Teheran einbestellt. Zudem würden alle konsularischen Dienste in Afghanistan eingestellt, berichtete das iranische Staatsfernsehen am Dienstag. Am Tag zuvor hatten Demonstranten Steine auf iranische Vertretungen in Kabul und Herat geworfen.
Die Proteste entstanden nachdem Videos auf Twitter gepostet wurden, die zeigten, wie junge afghanische Flüchtlinge von Iranern schikaniert und gedemütigt wurden. Reuters konnte die Authentizität der Videos nicht überprüfen.
Bereits am Montag hatten iranische Regierungsvertreter TV-Berichten zufolge die Misshandlungs-Vorwürfe zurückgewiesen. Das iranische Außenministerium erklärte, die in Afghanistan herrschenden radikal-islamischen Taliban seien für die Sicherheit der Teheraner Diplomaten verantwortlich und kündigte an, seine konsularischen Dienste im Nachbarland „bis auf weiteres“ einzustellen.
Obwohl Iran im Allgemeinen gute Beziehungen zu den Taliban unterhält, gibt es seit Langem Spannungen entlang der gemeinsamen Grenze zwischen den beiden Ländern, an der es zahlreiche Schmuggelrouten gibt. Über fünf Millionen Afghanen, sowohl mit als auch ohne Papiere, leben laut der staatlich iranischen Nachrichtenagentur IRNA im Iran.
Iran bestellt nach Demonstrationen afghanischen Botschafter ein
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