Vereinte Nationen, 14. Dez – Der Iran ist auf Betreiben der USA aus einem UN-Gremium für Frauenrechte geworfen worden. Der Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen ECOSOC folgte am Mittwoch mehrheitlich einem Antrag der Regierung in Washington, die Islamische Republik wegen einer gegen Frauen und Mädchen gerichteten Politik aus der Kommission zur Stellung von Frauen auszuschließen. Die 45 Mitglieder umfassende Kommission setzt sich für Geschlechtergerechtigkeit ein.
Hintergrund ist der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini. Die Kurdin war am 16. September in Polizeigewahrsam gestorben. Die sogenannte Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie ihr Kopftuch nicht ordnungsgemäß getragen haben soll. Der Tod der jungen Frau hat landesweit Proteste ausgelöst. Bislang ist es der Regierung trotz massiven Einsatzes von Sicherheitskräften und Todesurteilen gegen Demonstranten nicht gelungen, den Aufruhr zu beenden.
Irans UN-Botschafter Amir Saeid Iravani warf den USA vor, sein Land zu schikanieren. Zusammen mit 17 weiteren Staaten warnte der Iran den ECOSOC vor einem Präzedenzfall, „der andere Mitgliedstaaten mit anderen Kulturen, Sitten und Traditionen (…) letztlich daran hindern wird, sich an UN-Kommissionen zu beteiligen“.
Iran aus UN-Frauenkommission ausgeschlossen
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Miguel Á. Padriñán auf Pixabay
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