München, 23. Mrz – Im Bieterstreit zweier Finanzinvestoren um den Gebäudetechnik-Dienstleister Caverion neigt sich das Pendel zugunsten von Triton. Der Verwaltungsrat der finnischen Caverion entzog am Donnerstag dem konkurrierenden Gebot eines Konsortiums um den Investor Bain Capital die Unterstützung und kündigte an, er werde voraussichtlich die 1,2 Milliarden Euro schwere Offerte von Triton unterstützen. Er zog damit die Konsequenz daraus, dass Triton sich nun auch mit zwei Drittel der Caverion-Aktien begnügen will. Bisher hätte das Bain-Konsortium die Offerte des Konkurrenten torpedieren können, obwohl dieser mit 8,95 Euro je Aktie zuletzt bereits mehr geboten hatte.
Doch bestand Triton bisher auf einer Mindestannahmequote von 90 Prozent. Bain Capital und seine Co-Investoren hatten sich im Vorfeld bereits 27 Prozent an Caverion gesichert, Triton hat Zugriff auf fast 30 Prozent. Die beiden Finanzinvestoren hatten sich seit November mehrfach gegenseitig überboten und den Kaufpreis für die Caverion-Aktien von jeweils 7,00 auf 8,95 Euro getrieben. Beide Angebote seien gut, erklärte Verwaltungsratschef Mats Paulsson. Das Risiko, dass Triton scheitere, sei nun gesunken.
Noch gibt es aber zwei Risikofaktoren: Zum einen hat Bain das Recht, bis zum 4. April mit Triton gleichzuziehen und damit Caverion wieder auf seine Seite zu holen. Die Triton-Offerte läuft noch bis 17. Mai. Zum anderen gehören Triton auch andere Unternehmen aus der Branche wie der schwedische Installateur Assemblin, so dass die Kartellbehörden die geplante Caverion-Übernahme genau unter die Lupe nehmen und Zugeständnisse fordern könnten. Wenn diese zu groß ausfallen, hat sich Triton das Recht ausbedungen, dann noch einen Rückzieher zu machen.
Caverion beschäftigt rund 14.000 Mitarbeiter in Nord-, Ost- und Mitteleuropa, die 2021 einen Umsatz von 2,1 Milliarden Euro erwirtschafteten. Rund 2200 davon arbeiten in Deutschland. Die deutsche Tochter hat ihre Wurzeln in der früheren Jenoptik-Tochter M+W Zander, deren Gebäudetechnik-Sparte 2004 ausgegliedert und unter dem Namen Caverion an einen Finanzinvestor verkauft wurde. 2010 ging das Unternehmen an den finnischen Baukonzern YIT, der die Gebäudetechnik-Sparte abspaltete und 2013 an die Börse in Helsinki brachte.
Investor Triton hat im Bieterrennen um Caverion die Nase vorn
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Deniz Turgut auf Pixabay
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