Frankfurt, 18. Feb (Reuters) – Ein ehemaliger Mitarbeiter der Investmentbank Lazard ist wegen Insiderhandel vom Landgericht Frankfurt zu einer Freiheitsstrafe von 18 Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Dies teilte ein Gerichtssprecher am Freitag mit.
Der Mitangeklagte in dem Strafprozess, der ehemalige Chef einer Versicherungsagentur, erhielt sogar eine Haftstrafe von drei Jahren und acht Monaten. Laut der Finanzaufsicht Bafin ist das die bislang höchste Haftstrafe in einem Insiderverfahren. Sie zeigte den Empfänger der Tips an und unterstützte das Ermittlungs- und Gerichtsverfahren durch Stellungnahmen und Zeugenaussagen in der Hauptverhandlung. Bei Lazard in Deutschland war zunächst keine Stellungnahme erhältlich.
Der Investmentbanker hatte fast zwei Jahre lang sein Insiderwissen über bevorstehende Übernahmen börsennotierter Unternehmen genutzt und Informationen an den Ex-Chef der Versicherungsagentur weitergegeben. Dieser nutzte sie nach den Erkenntnissen der Ermittler mehrmals zum Kauf von Aktien und Derivaten der betroffenen Firmen.
Laut Bafin hatte er zwischen Mai 2018 und Februar 2020 dabei insgesamt rund 8,5 Millionen Euro eingesetzt – vorwiegend vor Übernahmeangeboten. Die Investmentbank sei an fast allen betroffenen Übernahmen beratend beteiligt gewesen. Der Banker hatte dafür laut Anklage mehr als 100.000 Euro erhalten.
Insiderhandel – Landgericht Frankfurt verurteilt Ex-Investmentbanker
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