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Frankfurt, 04. Jan (Reuters) – Die Hoffnung auf ein weiteres Abflauen der Inflation versetzt Europas Anleger zur Wochenmitte in Kauflaune. Der Dax.GDAXI lag am Mittwochnachmittag 1,9 Prozent im Plus bei 14.455 Punkten. Sein europäisches Pendant EuroStoxx50.STOXX50Estieg um 2,2 Prozent auf 3967 Zähler. Für die deutsche und zugleich auch europäische Wirtschaft mehren sich die Anzeichen, dass der Höhepunkt der Teuerung vorbei ist. Nach der zuletzt deutlich gesunkenen Inflation in Deutschland ließ auch in Frankreich der Druck auf die Verbraucherpreise stärker nach als erwartet. „Es scheint, als würden sich die Anleger zunehmend mit dem Gedanken anfreunden, dass die Inflation weiterhin schneller als angenommen zurückgeht und dass die Zentralbanken die Zinsen früher als angenommen senken“, sagte Craig Erlam, Marktanalyst beim Handelshaus Oanda.
Auch die Futures für die wichtigsten US-Indizes legten zu – allerdings nicht so stark. „Im Augenblick laufen die europäischen Börsen ihren Pendants in New York den Rang ab“, sagte Christian Henke, Marktstratege vom Handelshaus IG. Die Investoren jenseits des Atlantiks warten auf den US-Einkaufsmanagerindex für die Industrie um 16.00 Uhr sowie das Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank Fed um 20.00 Uhr.
GASPREIS FÄLLT AUF UNTER 70 EURO
Das milde Winterwetter drückte den Gaspreis weiter. Der europäische Future verbilligte sich dank einer geringeren Nachfrage nach Brennstoff für Heizungen um 7,9 Prozent auf 66,80 Dollar je Megawattstunde. Das ist die niedrigste Notierung seit dem russischen Angriff auf die Ukraine. Innerhalb eines Monats hat sich der Preis damit in etwa halbiert. Das Rekordhoch war im Sommer nach der Einschränkung der Gasimporte aus Russland bei 345 Euro pro Megawattstunde erreicht worden.
Auch die Ölpreise gaben nach. „Warnzeichen einer globalen Rezession, Chinas glanzlose Erholung mit steigenden Covid-19-Fällen, eine erneute Stärke des US-Dollars und eine gedämpfte Risikostimmung sind alles auslösende Faktoren, die die Ölpreise über Nacht in ihrem Bann hielten“, sagte Yeap Jun Rong, Marktanalyst bei IG. Die Nordsee-Ölsorte Brent und die US-Sorte WTI bauten ihre Verluste vom Dienstag aus und lagen jeweils rund 2,5 Prozent tiefer bei knapp 80 beziehungsweise 75 Dollar je Barrel (159 Liter). Das setzte dem gesamten Energiesektor zu. Die Branchenriesen Shell, BP und TotalEnergies verloren bis zu 3,2 Prozent.
GRENKE AUF ACHTERBAHNFAHRT
Am deutschen Aktienmarkt stachen Grenke mit einem Wechselbad der Gefühle hervor. Mit einem Leasing-Neugeschäft von rund 2,3 Milliarden Euro landete Grenke im Gesamtjahr 2022 am oberen Ende der erst im Oktober angehobenen Prognose von 2,1 bis 2,3 Milliarden Euro, was die Aktien zunächst um bis zu 7,4 Prozent auf 23 Euro hochtrieb. Anschließend nahmen die Anleger jedoch Gewinne mit, was den Kurs auf unter 20 Euro drückte. Am Nachmittag lag er dann bei rund 21 Euro.
Die Aktien des Stromkonzerns BKWBKWB.S steuerten unterdessen nach einer Anhebung der Gewinnprognose auf ein 14-Jahreshoch zu. Die Titel des Schweizer Unternehmens stiegen um 4,8 Prozent auf 134,30 Franken.
In den USA hat GE seine Gesundheitssparte abgespalten. Die Aktien von GE HealthCare starteten am Mittwoch als selbstständiges Unternehmen den Handel an der Nasdaq. Die Titel der Konzerngruppe, die nach wie vor unter GE an der Wall Street gelistet ist, lagen vorbörslich 1,3 Prozent höher.
Microsoft verloren vorbörslich über zwei Prozent auf 234,50 Dollar. Die Analysten der UBS setzten die Papiere auf „neutral“ von „buy“ und senkten das Kursziel von 300 auf 250 Dollar. Nach dem Boom zur Arbeit im Homeoffice erwarte man bei der Cloud-Technologie Azure und dem Office-Programmpaket eine langsameres Wachstum, hieß es.
Inflationshoffnung treibt Europas Börsen an
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von StockSnap auf Pixabay
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