Mittwoch, Mai 8, 2024
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Indonesien umwirbt Volkswagen für Batterie-Investition

Jakarta, 17. Apr – Indonesien setzt angesichts großer Rohstoffvorkommen für Elektroauto-Batterien auf milliardenhohe Investitionen, unter anderem von Volkswagen und BASF. Der größte Autobauer Europas werde zusammen mit Ford, dem Bergbauunternehmen Vale und anderen Firmen in die Batteriefertigung investieren, erklärte Indonesiens Investment-Minister Bahlil Lahadalia in einer Videobotschaft aus Deutschland zur Eröffnung der Hannover-Messe am Sonntag. Es gehe zum Beispiel um Joint Ventures zur Förderung von Rohstoffen. Der indonesischen Regierung zufolge ist die VW-Batterietochter PowerCo involviert. Ein Sprecher des Wolfsburger Autobauers erklärte, Indonesien sei in Bezug auf Rohstoffe ein wichtiges Land. „Zur Zeit werden die Gespräche weiter vertieft, über die Ergebnisse informieren wir zu gegebener Zeit.“

Auch der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF sei interessiert, sich in Indonesien an einer Produktion von Batterierohstoffen zusammen mit dem Bergbauunternehmen Eramet aus Frankreich zu beteiligen. Das Investment belaufe sich auf umgerechnet fast 2,4 Milliarden Euro. Schon im Januar hieß es, Verhandlungen darüber stünden kurz vor dem Abschluss. 

ALTERNATIVE ZU CHINA

Indonesien verfügt über die weltweit größten Reserven des wichtigen Batteriematerials Nickel und will die Wertschöpfung rund um das Metall aufbauen statt nur Rohstofflieferant zu sein. Der Export von Nickelerz wurde deshalb 2020 verboten.Die Europäische Union ging gegen diesen Schritt erfolgreich bei der Welthandelsorganisation (WTO) vor wegen Nachteilen für die europäische Industrie. Doch Indonesien hat die WTO-Entscheidung angefochten. Zu Bedenken über negative Umweltfolgen des Nickel-Abbaus erklärte das Land, das Einhalten internationaler Standards werde künftig besser überwacht. 

Kürzlich kündigte der US-Autobauer Ford eine Investition von 4,5 Milliarden Dollar in eine Nickelverarbeitungsanlage in Pomalaa in Südost-Sulawesi an. Die indonesische Regierung lockt auch den US-Elektroautokonzern TeslaTSLA.Omit Steuererleichterungen und Konzessionen zum Nickelabbau. Dem indonesischen Präsidenten Joko Widodo zufolge hat sein Land einen Investitionsbedarf von einer Billion Dollar bis zum Jahr 2060. Widodo hatte am Sonntag gemeinsam mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Hannover-Messe eröffnet, bei der Indonesien in diesem Jahr Gastland ist. 

Scholz betonte in seiner Rede, dass er Rohstoffpartnerschaften mit Ländern wie Indonesien ausbauen wolle, um Abhängigkeiten von China zu reduzieren. Zusätzlich würden die westlichen G7-Industriestaaten in den kommenden Jahren staatliche und private Investitionen in zweistelliger Milliardenhöhe bereitstellen, um den Weg des südostasiatischen Inselstaats aus der fossilen Energie und den Hochlauf der erneuerbaren Energien zu beschleunigen. Scholz drängte deswegen auch auf den Abschluss eines EU-Freihandelsvertrages mit Indonesien. 

Indonesien umwirbt Volkswagen für Batterie-Investition

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von senjakelabu29 auf Pixabay

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