Hamburg, 26. Jan (Reuters) – Nach der Pleite der MV Werften in Mecklenburg-Vorpommern fordert die IG Metall eine Überbrückung für die rund 2000 Beschäftigten. In Verhandlungen mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter wolle die Gewerkschaft erreichen, dass möglichst vielen Mitarbeitern an den Standorten in Rostock, Stralsund und Wismar der Wechsel in Transfergesellschaften ermöglicht werde, erklärte die IG Metall am Mittwoch. „In Wismar geht es zunächst darum, eine ausreichend große Mannschaft zu halten“, sagte Bezirkschef Daniel Friedrich. „Ohne Arbeiter und Konstrukteure lässt sich das Kreuzfahrtschiff Global 1 weder für Genting noch einen anderen Interessenten fertigbauen.“ Dafür müsse zunächst die Finanzierung aus der Insolvenzmasse geklärt werden. Auch mit der Landesregierung würden Gespräche geführt, sagte Friedrich.
Die MV Werften hatten Anfang Januar Insolvenz angemeldet, nachdem in Verhandlungen zwischen dem asiatischen Genting-Konzern sowie dem Bund und dem Land Mecklenburg-Vorpommern keine Lösung für die weitere Finanzierung gefunden worden war. Vergangene Woche hatte Genting Hongkong selbst juristische Schritte für die Abwicklung eingeleitet. Die Kreuzfahrtgruppe hatte zuvor erklärt, wegen der MV-Werften-Pleite in Deutschland Kredite über 2,8 Milliarden Dollar nicht mehr bedienen zu können.
Auf der Werft in Wismar liegt das Kreuzfahrtschiff „Global One“, das zu drei Viertel fertig ist. Der vorläufige Insolvenzverwalter Christoph Morgen sucht derzeit Abnehmer für das 342 Meter lange Schiff, das für 9500 Passagiere konzipiert ist. Für alle Standorte der Werftengruppe sollen Investoren gefunden werden. „Die Zeit drängt“, sagte ein Gewerkschaftssprecher.
IG Metall fordert Auffanglösung für Belegschaft der MV Werften
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