Sonntag, März 30, 2025
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Hoffnung auf Zinspause stützt Börsen – Maue Bilanzen bremsen

Frankfurt, 27. Okt – In der Hoffnung auf ein baldiges Ende der Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) kehren einige Anleger an die europäischen Aktienmärkte zurück. Eine Reihe enttäuschender Firmenbilanzen hielt sie allerdings von größeren Käufen ab. 

Dax und EuroStoxx50 lagen am Donnerstagabend jeweils kaum verändert bei 13.211,23 bzs 3604,51 Punkten. Zusätzliche Unterstützung erhielten sie vom US-Standardwerteindex Dow Jones, der ein Prozent gewann. Auch jenseits des Atlantik setzen Investoren auf eine Zinspause. 

Im Kampf gegen die Inflation entschied sich die EZB am Donnerstag für die zweite XXL-Zinserhöhung von 0,75 Prozentpunkten in Folge. „Allerdings tritt man rhetorisch bereits auf die Bremse“, gab Jörg Angele, Volkswirt beim Vermögensverwalter Bantleon zu bedenken. „Offenbar haben inzwischen auch einige EZB-Ratsmitglieder erkannt, dass es nicht sinnvoll ist, den Leitzins in die abzeichnende Rezession hinein kräftig anzuheben.“ Er rechne daher für Dezember mit einem weiteren Schritt um einen halben Prozentpunkt und einer anschließenden Pause. EZB-Chefin Christine Lagarde hatte in ihrer Pressekonferenz vor einer weiteren Abschwächung der Konjunktur gewarnt. 

Vor diesem Hintergrund konnte der Euro seine zwischenzeitlichen Gewinne nicht halten. Er verbilligte sich bis zum Abend auf 0,9982 Dollar. Bei Staatsanleihen griffen Investoren dagegen zu. Dies drückte die Rendite der zehnjährigen Bundestitel auf 1,96 Prozent. 

ÖLPREIS IM AUFWIND – SHELL & CO MIT MILLIARDEN-GEWINNEN

Am Rohölmarkt waren die Konjunkturoptimisten in der Überzahl. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um ein Prozent auf 96,55 Dollar je Barrel (159 Liter). „Offenbar haben die Rezessionssorgen zuletzt nachgelassen“, sagte Analyst Tamas Varga vom Brokerhaus PVM. „Dauerhaft auf gesundes Wirtschaftswachstum zu setzen, wird sich aber als leichtsinnig erweisen.“ 

Dank der hohen Energiepreise konnten Shell und TotalEnergies im abgelaufenen Quartal Milliardengewinne einfahren. Die Aktien der beiden Ölkonzerne stiegen daraufhin um 5,5 beziehungsweise drei Prozent. 

Der Kupferpreis fiel dagegen um bis zu 1,7 Prozent auf 7663 Dollar je Tonne. Das Wiederaufflammen der Coronavirus-Pandemie in China bereite Investoren Sorgen, sagte Börsianer. Die Volksrepublik begegnet diesen Ausbrüchen mit strengen Lockdowns, die die Rohstoff-Nachfrage dämpfen. 

CREDIT SUISSE BRAUCHT FRISCHE MILLIARDEN – META ENTTÄUSCHT

Bei den Unternehmen verschreckte Credit Suisse Investoren mit einem Milliardenverlust und der Ankündigung einer Kapitalerhöhung. Das Quartalsminus des Schweizer Geldhauses sei mit vier Milliarden Franken größer als gedacht, kritisierte Analystin Flora Bocahut von der Investmentbank Jefferies. Gleiches gelte für die Kapitalerhöhung im Volumen von ebenfalls vier Milliarden Franken. Die Verschlechterung des Geschäfts in den vergangenen Monaten sei zwar nicht überraschend, aber dennoch besorgniserregend. Credit-Suisse-Aktien verbuchten mit einem Minus von knapp 19 Prozent den größten Tagesverlust der Firmengeschichte. 

An der Wall Street brachen die Titel von Meta um bis zu 25 Prozent ein und waren mit 97,36 Dollar so billig wie zuletzt vor knapp sieben Jahren. Die Facebook-Mutter, zu der auch Instagram und WhatsApp gehören, hatte einen Gewinneinbruch bekanntgegeben und einen enttäuschenden Ausblick auf das laufende Quartal geliefert. Das passe zu den schwachen Zahlen anderer Technologie-Konzerne wie Microsoft oder der Google-Mutter Alphabet, sagte Analyst Laith Khalaf vom Brokerhaus AJ Bell. „Nach einem ordentlichen Start in die Bilanzsaison sieht es deutlich weniger rosig aus.“

Hoffnung auf Zinspause stützt Börsen – Maue Bilanzen bremsen

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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