Donnerstag, April 25, 2024
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Hedgefonds Elliott beteiligt sich an Fresenius

Update Frankfurt, 19. Okt – Fresenius muss sich auf Druck durch den aktivistischen Investor Elliott einstellen. Der Hedgefonds des Milliardärs Paul Singer ist bei dem Gesundheitskonzern eingestiegen, wie die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch von einer mit der Angelegenheit vertrauten Person erfuhr. Zuvor hatte bereits die Nachrichtenagentur „Bloomberg“ unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet, Elliott habe eine „erhebliche“ Position an Fresenius aufgebaut, um das Gesundheitskonglomerat womöglich aufzuspalten. Die meldepflichtige Schwelle von drei Prozent habe der Hedgefonds aber noch nicht überschritten. 

Der Einstieg des für seine Einmischung bekannten Investors beflügelte die Aktien von Fresenius. Die Anteilsscheine legten um mehr als fünf Prozent auf 21,81 Euro zu und führten die Gewinnerliste im Dax an. Elliott und Fresenius wollten sich nicht äußern.

Das Management des Unternehmens, zu dem der Dialysekonzern FMC, die Klinikkette Helios, die Medikamentensparte Kabi und die Dienstleistungssparte Vamed gehören, steht unter Erfolgsdruck. Seit Jahresbeginn haben Fresenius-Aktien fast 40 Prozent an Wert verloren. FMC senkte mehrmals seine Geschäftsziele. Der langjährige Fresenius-Chef Stephan Sturm, der eigentlich bis 2026 hätte bleiben sollen, musste Ende September überraschend seinen Hut nehmen und wurde von Kabi-Chef Michael Sen abgelöst. Sturm hatte beklagt, dass Fresenius am Kapitalmarkt nicht genügend Wertschätzung erhalte und die komplexe Konzernstruktur auf den Prüfstand gestellt.

Bei der Bilanz im Februar zog Sturm Börsengänge der Klinikkette Helios und der Dienstleistungssparte Vamed in Betracht und zeigte sich erstmals auch für einen Verkauf des Anteils von Fresenius an FMC offen, der bei 32 Prozent liegt. Bei Helios sei Fresenius offen für geeignete Partner, die sich am weiteren Wachstum der Klinikkette beteiligen wollten. Nun liegt es in den Händen von Sen, welchen Kurs Fresenius einschlägt. Von ihm verspricht sich der Aufsichtsrat „frische Impulse für unsere Wachstumsstrategie“, wie der Vorsitzende des Kontrollgremiums, Wolfgang Kirsch, bei Sens Berufung gesagt hatte.

Der ehemalige E.ON- und Siemens-Vorstand Sen war bei beiden Unternehmen für die Abspaltung von Firmenteilen verantwortlich. Zu seinem Antritt als Vorstandschef bei Fresenius verkündete er, dass der Konzern einen „Reset“ und grundlegende Veränderungen benötige. Elliott ist bekannt dafür, auf Aufspaltungen zu drängen und für sein harsches Vorgehen.

In Deutschland hat der Investor bereits unter anderem das Management bei Thyssenkrupp, bei Uniper und beim Anlagenbauer GEA unter Druck gesetzt. Bei Fresenius, das als Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) firmiert, hat letztlich die Stiftung von Else Kröner – die langjährige Eigentümerin des Unternehmens – die Kontrolle über strategische Schritte. Sie hält 27 Prozent an dem Konzern.

Hedgefonds Elliott beteiligt sich an Fresenius

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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