Berlin, 29. Nov – Die deutsche Industrie wird nach Einschätzung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck durch die aktuell sehr hohen Energiepreise nicht kaputtgehen. „Das wird nicht passieren“, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag bei einer großen Industriekonferenz in Berlin. Dies werde die Politik nicht zulassen, das sei die Botschaft für nächstes Jahr. Es werde jetzt verstärkt darum gehen, die Sicherung des Standorts zu unterstützen. Gleichwohl seien die Herausforderungen riesig. „Wir wollen die europäischen und nationalen Klimaziele mithilfe einer leistungs- und wettbewerbsfähigen Industrie erreichen.“
Der Industrieverband BDI äußerte sich trotzdem besorgt. „Unser Geschäftsmodell steht enorm unter Stress“, sagte der gerade wiedergewählte BDI-Präsident Siegfried Russwurm. Die Energiepreise, die seit dem russischen Angriff auf die Ukraine Ende Februar nach oben geschossen sind, seien ein Handicap für deutsche Unternehmen im internationalen Wettbewerb. „Die Gefahr der Abwanderung ist real.“ Bei einer Umfrage in diesem Jahr unter 600 Mittelständlern hätten über 20 Prozent der befragten Firmen bereits von konkreten Plänen berichtet.
Als eine der größten Herausforderungen für die Wirtschaft gilt auch der Fachkräftemangel. Habeck sagte, es müsse Zugang für Menschen geben, die in Deutschland arbeiten wollten. Für Ausländer seien die Hürden zu hoch. Deutschland würde von einem erleichterten Zugang, den die Ampel-Koalition derzeit plant, profitieren und sei auch darauf angewiesen. Dabei sollte es auch die Chance geben, die deutsche Staatsbürgerschaft zu erwerben – eher früher als später. „Wir können es uns nicht leisten, Leute, die hier arbeiten wollen, nicht arbeiten zu lassen.“
Habeck-Versprechen an Industrie – Werden Standort nicht kaputtgehen lassen
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Jon Kline auf Pixabay
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