Shanghai, 21. Jan (Reuters) – Die Übernahme des Münchner Chip-Zulieferers Siltronic durch den Rivalen GlobalWafers aus Taiwan hängt nur noch an der Genehmigung des Bundeswirtschaftsministeriums.
Die chinesische Kartellbehörde hat die 4,35 Milliarden Euro schwere Transaktion unter Auflagen durchgewinkt, wie sie am Freitag auf ihrer Website mitteilte. Bedingung dafür sei, dass GlobalWafers einen Teil der dänischen Tochter Topsil abspalte, um den Wettbewerb auf dem Markt für 8-Inch-Siliziumscheiben (Wafer) zur Chip-Produktion nicht zu behindern. GlobalWafers müsse Kunden aus China weiterhin fair und diskriminierungsfrei mit Wafern beliefern, betonte die Behörde.
Zuletzt hatte sich bereits abgezeichnet, dass die Erlaubnis nach dem deutschen Außenwirtschaftsgesetz die größte Hürde für den Verkauf von Siltronic nach Taiwan sein würde. Alle anderen Genehmigungen liegen inzwischen vor. Das Münchner Unternehmen hatte sich bereits vergangene Woche pessimistisch geäußert.
Aus dem Ministerium von Robert Habeck (Grüne) kämen keine Signale, „ob und unter welchen Umständen eine außenwirtschaftsrechtliche Unbedenklichkeitsbescheinigung für die Übernahme der Siltronic AG durch GlobalWafers erteilt werden kann“. Entscheidet Habeck nicht bis zum 31. Januar, ist die Übernahme geplatzt.
Die Prüfung zieht sich schon seit fast einem Jahr hin. Das Ministerium fürchtet offenbar den Verlust von Chip-Technologie in Europa. Siltronic ist der einzige der fünf großen Hersteller von Wafern, der aus Europa stammt. GlobalWafers bietet 145 Euro je Siltronic-Aktie und will mit der Übernahme zum japanischen Weltmarktführer Shin-Etsu Chemical aufschließen.
Grünes Licht aus China für Übernahme von Siltronic
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