London, 10. Okt – Großbritannien hat Sanktionen gegen Irans sogenannte Moralpolizei wegen der Unterdrückung von Frauen und Mädchen verhängt. Die Polizeieinheit habe Arrestdrohungen und Gewalt angewendet, um zu kontrollieren, wie sich iranischen Frauen kleideten und in der Öffentlichkeit verhielten, begründete die Regierung in London am Montag die Maßnahme.
Explizit verwies sie auf den Tod der 22-jährigen Kurdin Mahsa Amini und die dadurch ausgelöste Protestwelle. „Diese Sanktionen senden eine klare Botschaft an die iranischen Behörden: Wir werden Sie für Ihre Unterdrückung von Frauen und Mädchen und für die schockierende Gewalt, die Sie Ihrem eigenen Volk zugefügt haben, zur Rechenschaft ziehen“, erklärte Außenminister James Cleverly.
Neben der vollständigen allgemein als Moralpolizei bekannten Einheit wurden zusätzlich namentlich auch deren Chef Mohammed Rostami Cheschmeh Gachi und der Leiter der Teheraner Abteilung Hadsch Ahmed Mirsaei mit den Strafmaßnahmen belegt. Sie dürfen somit nicht mehr nach Großbritannien einreisen, etwaige Vermögenswerte in Großbritannien werden zudem eingefroren. Andere Staaten haben die Moralpolizei ebenfalls ins Visier genommen. So verhängten kürzlich auch die USA Strafmaßnahmen.
Amini war am 13. September in Teheran von der Moralpolizei festgenommen worden, weil sie gegen die Regeln zum Tragen eines Kopftuchs verstoßen haben soll. Drei Tage später starb sie. Bei der Beerdigung der jungen Kurdin am 17. September brachen erste Proteste aus, die mittlerweile zahlreiche Städte im ganzen Land erreicht haben und sich auch gegen die Führung des Landes und die Einschränkung der Freiheitsrechte im Iran insgesamt richten. Auch am Montag wurden wieder Videos verbreitet, die Proteste in Dutzenden Städten zeigten.
Großbritannien verhängt Sanktionen gegen Irans Moralpolizei
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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