Athen, 08. Aug (Reuters) – In Griechenland versucht der wegen eines Abhörskandals unter Druck geratene Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis die Wogen zu glätten. Er habe von der Bespitzelung des Chefs der oppositionellen Sozialisten, Nikos Androulakis, im vergangenen Jahr nichts gewusst und hätte eine solche Maßnahme auch niemals erlaubt, sagte Mitsotakis am Montag in einer im Fernsehen übertragenen Rede an die Nation. „Was passiert ist, mag vielleicht legal gewesen sein, es war aber ein Fehler.“ Er habe von der Abhörmaßnahme erst vor ein paar Tagen erfahren. Mitsotakis hatte sich am Samstag bei Androulakis entschuldigt. Die Opposition verlangt eine gründliche Untersuchung und spricht von Mitsotakis‘ persönlichem Watergate.
Androulakis hatte am Freitag mitgeteilt, dass er Ende 2021 vom Geheimdienst EYP abgehört worden sei. Woher er die Erkenntnis hatte, ließ er offen. Kurz zuvor war EYP-Chef Panagiotis Kontoleon überraschend zurückgetreten. Androulakis war im Dezember zum Chef der sozialistischen Partei PASOK gewählt worden, seit 2014 sitzt er im EU-Parlament. Regierungschef Mitsotakis erklärte, der Geheimdienst habe die politische Dimension seines Vorgehens nicht erkannt, auch wenn er sich dabei an geltendes Recht gehalten habe. Mitsotakis kündigte eine strengere Kontrolle des EYP an.
Griechischer Ministerpräsident distanziert sich von Abhörskandal
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