Berlin, 11. Jan (Reuters) – Die Nachhilfeplattform GoStudent aus Österreich hat weitere 300 Millionen Euro bei Investoren eingesammelt und kommt damit inzwischen auf eine Bewertung von drei Milliarden Euro. Der Technologieinvestor Prosus habe die neue Finanzierungsrunde angeführt, teilte das Wiener Startup am Dienstag mit. Ebenfalls an Bord seien unter anderen die Deutsche Telekom, die japanische SoftBank wie auch Tencent aus China. Das 2016 von Felix Ohswald und Gregor Müller gegründete Startup hatte erst im Juni 205 Millionen Euro erhalten und war damit zum Einhorn aufgestiegen.
Ohswald begründete Reuters gegenüber das Interesse an GoStudent mit den jüngsten Erfolgen in der Corona-Krise: „GoStudent hat im letzten Jahr sein Geschäft knapp verzehnfacht und verbuchte Ende des Jahres 2021 rund 1,5 Millionen Nachhilfeeinheiten pro Monat.“ Zudem sei man erfolgreich nach Südamerika und Kanada expandiert und habe gezeigt, dass „GoStudent das Zeug dazu hat, sich als globaler Player im Bildungsbereich zu etablieren“. Mit dem frischen Geld will GoStudent in weiteren Ländern aktiv werden – mindestens sechs sind im laufenden Jahr geplant, darunter auch die USA. Zudem will das Unternehmen Zukäufe stemmen und den Marktanteil in bestehenden Regionen ausbauen.
Aktuell ist GoStudent in 22 Ländern präsent, beschäftigt mehr als 1300 Mitarbeiter und 15.000 Nachhilfekräfte. Über die Plattform können Mitglieder kostenpflichtige Online-Einzelkurse für alle Schulstufen und -fächer buchen. GoStudent ist im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben um das 7.5-Fache gewachsen. Konkrete Zahlen gibt das Unternehmen nicht bekannt.
Bezüglich eines möglichen Börsengangs hält sich Ohswald bedeckt. Da gebe es keinen Zeitplan, sagte der Firmenchef: „Das IPO-Marktumfeld ist im ständigen Wandel, daher ist dieser Schritt für uns noch etwas schwer vorauszusagen.“
Österreichs Nachhilfe-Startup GoStudent ist drei Milliarden Euro wert
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