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Ärmere Haushalte von steigenden Energiekosten besonders belastet

Berlin, 11. Jan (Reuters) – Der Anteil der Kosten für Wohnenergie an den Gesamtausgaben ist in ärmeren Haushalten mehr als doppelt so hoch wie in denen von Besserverdienenden. Im Jahr 2020 gaben Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen unter 1300 Euro im Schnitt 95 Euro für Wohnenergie aus. Das entspricht einem Anteil von 9,5 Prozent an den Konsumausgaben insgesamt, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Haushalte der höchsten Einkommensklasse, also mit monatlich mindestens 5000 Euro, gaben zwar mit durchschnittlich 206 Euro deutlich mehr für Wohnenergie aus. Der Anteil an ihren privaten Konsumausgaben war mit 4,7 Prozent allerdings nicht einmal halb so hoch wie bei den Haushalten der Geringverdiener.

Zu den Ausgaben für Wohnenergie zählen die Kosten für Heizung, Strom und Warmwasser – unabhängig vom Energieträger. Über alle Einkommensklassen hinweg wandten die Haushalte im Schnitt monatlich 152 Euro beziehungsweise 6,1 Prozent ihrer Konsumausgaben für Strom, Heizung und Warmwasser auf. 2019 waren es noch 5,8 Prozent beziehungsweise 150 Euro.

Haushalte

Die Verbraucherpreise für Haushaltsenergie steigen seit Monaten teilweise deutlich an. Die Kosten für Heizöl etwa haben sich binnen eines Jahres mehr als verdoppelt. Auch die Preise für Erdgas (+9,6 Prozent) und Strom (+3,1 Prozent) zogen im November kräftig an. „Neben sehr niedrigen Energiepreisen im November 2020 wirkte sich die zu Jahresbeginn 2021 eingeführte CO2-Abgabe preiserhöhend aus“, erklärten die Statistiker.

Zum Ausgleich der drastisch gestiegenen Energiepreise sollen über 700.000 Haushalte nach Plänen der Bundesregierung einen einmaligen Heizkostenzuschuss von mindestens 135 Euro erhalten. Für einen Zwei-Personen-Haushalt soll es 175 Euro geben, wie aus einem Reuters vorliegenden Gesetzentwurf von Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hervorgeht. Für jede weitere Person im Haushalt ist ein Zuschlag von 35 Euro vorgesehen. Den Zuschuss hatten SPD, Grüne und FDP im Koalitionsvertrag zugesagt. „Das ist eine spürbare Hilfe, die bei den Haushalten zeitnah ankommt“, sagte der baupolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Bernhard Daldrup, zu Reuters. Das Vorhaben solle noch im ersten Halbjahr in Kraft treten. 

Ärmere Haushalte von steigenden Energiekosten besonders belastet

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