Dubai, 27. Sep – Im Iran ist es staatlichen und sozialen Medien zufolge erneut zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und aufgebrachten Demonstranten gekommen. Ausschreitungen wurden am Dienstag aus Dutzenden Städten gemeldet. In einigen Fällen habe die Polizei Tränengas eingesetzt, berichtete das Staatsfernsehen. Auslöser der Proteste ist der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini. Sie war vor eineinhalb Wochen in Teheran in Polizeigewahrsam gestorben. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie gegen die strenge islamische Kleiderordnung verstoßen und ihr Kopftuch nicht angemessen getragen haben soll. Bei der seitdem anhaltenden Protestwelle kamen nach offiziellen Angaben 41 Menschen ums Leben. Menschenrechtsgruppen gehen von höheren Zahlen aus.
Dass sich die Proteste mittlerweile auch allgemein gegen eine Einschränkung persönlicher Freiheitsrechte und die Führung im Iran richteten, wurde auch am Dienstag deutlich. Videos, die in sozialen Medien aus dem Iran heraus gepostet wurden, zeigten Demonstranten, die „Frau, Leben, Freiheit“ oder „Ich werde die töten, die meine Schwester getötet haben“ skandierten. Andere riefen „Tod dem Diktator“ in Anspielung auf den obersten politischen und religiösen Führer Irans, Ajatollah Ali Chamenei.
In einigen Social-Media-Beiträgen hieß es, mehrere Universitätsdozenten seien aus Protest gegen Aminis Tod von ihren Posten zurückgetreten. In einigen Universitäten seien Studenten den Vorlesungen ferngeblieben. Weder die Videos zu den Protesten noch die Angaben zu den Vorgängen an den Hochschulen ließen sich unabhängig überprüfen.
Gewalt bei erneuten Protesten im Iran
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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