Freitag, November 8, 2024
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Gestiegene Energiepreise drücken Gewinn von E.ON

Düsseldorf, 10. Aug (Reuters) – Der Energiekonzern E.ON hält trotz steigender Risiken in der Gaskrise an seiner Prognose fest. Für 2022 werde weiterhin ein Rückgang des operativen Ergebnisses (bereinigtes Ebitda) auf 7,6 bis 7,8 Milliarden Euro von 7,9 Milliarden Euro im Vorjahr erwartet, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Im ersten Halbjahr schrumpfte das operative Ergebnis wegen der gestiegenen Strom- und Gaspreise um 15 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. „Trotz der anhaltenden Krise halten wir, was wir versprochen haben. Operativ und finanziell“, erklärte Vorstandschef Leonhard Birnbaum. Auf seine Beteiligung an der Gaspipeline Nord Stream 1 schrieb E.ON wegen der Unsicherheit rund um das Verhalten Russlands und des Staatskonzerns Gazprom als Eigentümer mehr als die Hälfte des Wertes ab. 

„Wir sind mit unserem Geschäftsmodell gerade in der aktuellen, angespannten Gesamtsituation richtig positioniert“, erklärte Birnbaum. Dies bestätigten die Ergebnisse des ersten Halbjahres. E.ON bekräftigte die für das laufende Jahr geplanten Investitionen von 5,3 Milliarden Euro. Dabei setze der Konzern vor allem auf organisches Wachstum. Im ersten Halbjahr verlief das Netzgeschäft mit einem operativen Ergebnis von 2,7 Milliarden Euro in etwa stabil. Die Sparte Kundenlösungen mit dem Vertriebsgeschäft für Strom und Gas musste Einbußen hinnehmen. E.ON habe mit Preiserhöhungen bei seinen Kunden reagiert, erklärte der Konzern. Diese würden sich erst in der zweiten Jahreshälfte im Ergebnis niederschlagen.

ABSCHREIBUNG AUF BETEILIGUNG AN NORD STREAM 1

E.ON ist mit 15,5 Prozent an der Gaspipeline Nord Stream 1 beteiligt, die wegen der reduzierten Liefermengen von Russland nach Deutschland seit Monaten für Schlagzeilen sorgt. Den Wert der Beteiligung schrieb der Versorger nun um rund 700 Millionen Euro ab. Zuletzt hatte E.ON den Wert der Beteiligung auf 1,2 Milliarden Euro beziffert. Als Grund für die Senkung verwies E.ON auf die „gestiegen Unsicherheiten“. Russland und Gazprom haben die Gaslieferungen nach Westeuropa über die Pipeline eingeschränkt und das mit dem Fehlen einer in Kanada gewarteten Turbine begründet, die derzeit beim Hersteller Siemens Energy in Mülheim an der Ruhr auf den Weitertransport nach Russland wartet. Die Bundesregierung hält die Begründung für vorgeschoben. E.ON sichert mit der Beteiligung an Nord Stream 1 seine Pensionsverpflichtungen ab.

Gestiegene Energiepreise drücken Gewinn von E.ON

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Titelfoto: Symbolfoto

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