Geschäftsklima für Kleinstunternehmen hellt sich auf – „Silberstreif“
Berlin, 08. Feb (Reuters) – Die Stimmung unter den von der Corona-Pandemie besonders stark betroffenen Kleinstunternehmen und Solo-Selbstständigen hat sich zu Jahresbeginn etwas erholt. Das Barometer für das Geschäftsklima kletterte im Januar auf minus 4,9 Punkte, nach minus 7,7 im Dezember, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag zu seiner monatlichen Umfrage mitteilte.
Die Kleinstunternehmer schätzen ihre Situation damit aber weiterhin deutlich schlechter ein als die Gesamtwirtschaft, wo der Wert bei plus 9,1 Punkten liegt. „Es zeigt sich ein kleiner Silberstreif am Horizont“, sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. „Gleichwohl bleibt die Lage für viele Kleinstunternehmen weiter ernst.“
Die Verbesserung des Geschäftsklimas war insbesondere auf deutlich weniger pessimistische Erwartungen für die kommenden Monate zurückzuführen, wie es hieß. Die aktuelle Lage wurde hingegen nochmals schlechter eingeschätzt. 26 Prozent der Kleinstunternehmen und Solo-Selbstständigen fürchten gegenwärtig um ihre Existenz, fanden die Ifo-Forscher heraus.
Im Dezember lag der Wert noch bei 24,9 Prozent. In der gesamten Wirtschaft berichteten nur 13,7 Prozent von Existenzsorgen.
Seit August 2021 berechnet das Ifo-Institut den Geschäftsklimaindex für Soloselbständige und Kleinstunternehmen mit weniger als neun Mitarbeitern. Abgebildet werden hier alle Wirtschaftsbereiche. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf dem Dienstleistungssektor.
Die Gewinnung der neuen Teilnehmer erfolgt in Kooperation mit Jimdo, einem Anbieter von Online-Tools speziell für Solo-Selbstständige und kleine Unternehmen.
Kleinstunternehmen tragen den Angaben nach mit rund 500 Milliarden Euro jährlichem Umsatz deutlich zur Wertschöpfung der deutschen Wirtschaft bei. Zudem kommt ihnen mit insgesamt etwa 5,7 Millionen Beschäftigten eine wichtige Rolle als Arbeitgeber in Deutschland zu.
Geschäftsklima für Kleinstunternehmen hellt sich auf – „Silberstreif“
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