Paris/Frankfurt, 08. Feb (Reuters) – Weniger Rückstellungen für faule Kredite haben der französischen Großbank BNP Paribas zum Jahresende zu einem Gewinnsprung verholfen. Das größte börsennotierte Geldhaus der Eurozone verdiente im vierten Quartal mit 2,31 Milliarden Euro knapp 45 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie BNP am Dienstag in Paris mitteilte.
Damit übertraf die Bank die Erwartungen der Analysten. Sie zeigten sich aber von den Zahlen enttäuscht, wenn man die gesunkene Risikovorsorge außer Acht lasse. Wie viele andere Banken löste BNP Rückstellungen auf, die sie angesichts der wirtschaftlichen Belastungen von Kunden in der Corona-Pandemie aufgebaut hatte. Die Aktie gab um bis zu 4,5 Prozent nach.
Dabei versucht BNP die Investoren mit dem Versprechen bei Laune zu halten, sie künftig stärker am Gewinn zu beteiligen. Nach der am Dienstag vorgestellten Strategie für die Jahre bis 2025 sollen 60 Prozent des Netto-Gewinns in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen an die Aktionäre gehen.
Bisher waren es 50 Prozent. Zudem peilt das Geldhaus innerhalb von vier Jahren eine Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROTE) von mehr als elf Prozent an. 2021 betrug die zentrale Kennziffer zehn Prozent. Der BNP-Vorstand zeigte sich zuversichtlich, den Nettogewinn bis 2025 jährlich um sieben Prozent und die Erlöse im Schnitt um 3,5 Prozent steigern zu können.
Im vierten Quartal erhöhten sich die Erlöse um 3,7 Prozent auf 11,23 Milliarden Euro. BNP Paribas verwies in der Mitteilung auf ein starkes Kundenwachstum in Deutschland. Demnach konnte die BNP-Tochter Consorsbank den Kundenstamm 2021 um 15 Prozent ausbauen. Laut der Website der Direktbank waren es Ende Dezember 1,55 Millionen Kunden.
Geringere Risikovorsorge beschert französischer BNP Gewinnsprung
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