Frankfurt, 02. Jan – Die deutschen Genossenschaftsbanken haben im vergangenen Jahr trotz der Energiekrise und einer sich abschwächenden Konjunktur mehr Kredite vergeben. Die Institute bauten ihre Kreditgeschäft 2022 im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent auf 758 Milliarden Euro aus, wie der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) am Montag auf Basis vorläufiger Zahlen in Berlin mitteilte. Im Geschäft mit Privatkunden sei ein Zuwachs von gut sechs Prozent auf 359 Milliarden Euro erzielt worden. Mit Firmenkunden wurde ein Plus von knapp acht Prozent auf 399 Milliarden Euro erreicht. Das Immobilienkreditgeschäft nahm um gut sechs Prozent auf 320 Milliarden Euro zu.
Die Kunden der Geldhäuser stünden vor großen Herausforderungen, erklärte BVR-Präsidentin Marija Kolak. „Inflation, hohe Energiepreise und Unsicherheiten über den wirtschaftlichen Fortgang haben im Jahresverlauf bereits zu rückläufigen Finanzierungsanfragen geführt“, merkte sie an. Bei den Unternehmen kämen Materialengpässe und der Arbeitskräftemangel noch hinzu. Mittelfristig sei aber wieder mit einem wachsenden Kreditgeschäft zu rechnen. So sei etwa der Investitionsbedarf in den Feldern energetische Sanierung, CO2-freie Energieerzeugung und Digitalisierung enorm.
Die deutschen Genossenschaftsbanken zählen rund 30 Millionen Privat- und Firmenkunden. Aufgrund von Fusionen sank die Zahl der Institute im vergangenen Jahr um 35 auf 737.
Genossenschaftsbanken bauen Kreditgeschäft im vergangenen Jahr aus
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von günter auf Pixabay
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