Frankfurt, 15. Jul (Reuters) – Das zuletzt immer weiter ansteigende Geldvermögen der Deutschen ist zum ersten Mal seit zwei Jahren gesunken. Insgesamt verringerte sich das Geldvermögen der Privathaushalte im ersten Quartal um 36 Milliarden Euro auf 7,59 Billionen Euro, wie die Bundesbank am Freitag in Frankfurt mitteilte. Die Talfahrt an den Börsen nach Beginn des Ukraine-Kriegs zehrte in Milliardenhöhe an den Vermögen. „Diese Bewertungsverluste waren vor allem auf die Kursstürze am Kapitalmarkt zurückzuführen und betrafen besonders Aktien und sonstige Anteilsrechte (minus 50 Milliarden Euro) sowie Anteile an Investmentfonds (minus 42 Milliarden Euro)“, erklärte die Bundesbank. Noch höher seien solche Verluste nur im ersten Quartal 2020 gewesen. Damals begann die Corona-Pandemie in Europa.
Im Berichtsquartal erwarben die Haushalte den Bundesbank-Daten zufolge Aktien für acht Milliarden Euro und Fondsanteile im Umfang von 23 Milliarden Euro. Die Ansprüche gegenüber Versicherungen wurden um rund 24 Milliarden Euro erhöht. Im Vergleich zu den vorangegangenen fünf Quartalen blieb der Zuwachs bei Bargeld und Bankeinlagen mit neun Milliarden Euro nur sehr gering. Die Verbindlichkeiten der privaten Haushalte nahmen im Quartalsverlauf um 19 Milliarden Euro auf 2,06 Billionen Euro zu. Der Anstieg blieb laut Bundesbank damit im Trend der letzten Jahre. Da gleichzeitig die gesamtwirtschaftliche Leistung anzog, sank die Verschuldungsquote im ersten Quartal leicht au 56,7 Prozent.
Die Bundesbank berücksichtigt bei ihren Berechnungen neben Bargeld, Bankeinlagen und Wertpapieren auch Ansprüche gegenüber Versicherungen. Wie sich das Vermögen verteilt, geht aus den Daten nicht hervor.
Geldvermögen der Deutschen gesunken wegen Kursstürzen an den Börsen
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