Sonntag, Dezember 22, 2024
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Gefechte im Sudan flauen ab – Bundeswehr evakuiert rund 500 Menschen

Khartum/Berlin, 25. Apr – Im Sudan sind die Gefechte nach einer Verlängerung der Waffenruhe am Dienstag weiter abgeflaut. Staaten wie Deutschland, Großbritannien und zahlreiche andere Länder versuchten deshalb weiterhin, eigene Bürger und jene anderer Staaten dem Land zu bringen. Die Bundeswehr hat bisher nach Angaben der Bundesregierung fast 500 Menschen ausgeflogen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnte am Dienstag vor einem „hohen Risiko biologischer Gefahren“, nachdem eine Konflikt-Partei ein Labor mit Masern- und Choleraerregern besetzt hatte. 

Seit Mitternacht gilt eine von den USA mit vermittelte 72-stündige Waffenruhe. Zwei zuvor von beiden Konflikt-Parteien vereinbarte Feuerpausen waren nicht eingehalten worden. Im Sudan kämpfen seit dem 15. April die sudanesischen Streitkräfte und die paramilitärische Gruppe Rapid Support Forces (RSF) um die Macht. Dabei sind bislang mehr als 425 Menschen getötet worden.

Die Kämpfe haben dazu geführt, dass zehntausende Menschen aus dem Sudan in Nachbarländer wie Ägypten, Tschad oder den Südsudan geflohen sind. Zudem evakuierten viele Staaten eigene Staatsbürger sowie andere Ausländer. Frankreich hat bereits mehr als 500 Menschen ausgeflogen. Die Bundesregierung kündigte an, dass sie ihre Flüge am Dienstag fortsetzen wolle. Es würden auch Doppelstaatler und Angehörige von Deutschen ausgeflogen. 

Auch Großbritannien startete die Evakuierung seiner Staatsangehörigen mit Militärflügen von einem Flugplatz nördlich von Khartum. Der Schweizer Außenminister Ignazio Cassis sagte, dass man die Möglichkeiten zur Ausreise der verbliebenen rund 100 Schweizer prüfe. Die meisten davon seien aber Doppelstaatler und hätten daher nicht die Erlaubnis, das Land zu verlassen. Der japanische Ministerpräsident Fumio Kishida sagte, alle Japaner, die den Sudan verlassen wollten, seien evakuiert worden. Die Ukraine hat bisher 138 Landsleute aus dem Sudan geholt. Ein Bus mit Südafrikanern kam am Dienstag an der Grenze zu Ägypten an. 

Nach der Abstimmung innerhalb der Bundesregierung leiteten Verteidigungs- und Außenministerium am Dienstag den Text für ein Sudan-Mandat an den Bundestag. Dieser soll noch diese Woche beschließen, dass bis zu 1600 Bundeswehr-Soldatinnen und Soldaten bis 31. Mai zur Evakuierung eingesetzt werden dürfen. Im Notfall soll diese Zahl aber auch kurzfristig überschritten werden dürfen, heißt es in dem Reuters vorliegenden Mandatsentwurf. Auch Spezialkräfte der Bundespolizei werden eingesetzt. Das Einsatzgebiet umfasst das Staatsgebiet Sudans sowie anliegende Seegebiete. Die Bundesregierung rechnet mit Kosten von 22,4 Millionen Euro.

Bisher fliegt die Bundeswehr die Menschen mit einem Airbus A400M aus dem Sudan nach Jordanien. Das Mandat sieht einen sogenannten robusten Einsatz vor, bei dem auch militärische Gewalt zur Durchsetzung des Auftrags möglich sein soll. Die Zustimmung des Bundestages gilt als sicher.

Gefechte im Sudan flauen ab – Bundeswehr evakuiert rund 500 Menschen

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Tomasz Mikołajczyk auf Pixabay

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