Elmau, 27. Jun (Reuters) – Die G7-Staaten bekennen sich zur Möglichkeit eines internationalen Klimaklubs, um international vergleichbare Standards bei Klimaschutzanstrengungen zu entwickeln. In einer am Montag veröffentlichten Erklärung zur Klimapolitik der wichtigsten westlichen Industriestaaten wird aber eine ausdrückliche Unterstützung für den von Kanzler Olaf Scholz seit langem geforderten Klimaklub vermieden. Stattdessen heißt es nur, dass Pläne und Partnerschaften für globale Infrastruktur und Investitionen „zu den Zielen eines offenen und integrativen Klimaklubs beitragen können, indem sie politische Reformen und die Umgestaltung der Industrie und des Energiesektors im Einklang“ ermöglichten.
Vor allem die USA hatten Vorbehalte angemeldet, weil es in den Vereinigten Staaten keine CO2-Besteuerung wie etwa in der EU gibt. Scholz hatte dagegen seine Idee genau damit begründet, dass man eine Vergleichbarkeit der unterschiedlichen nationalen Anstrengungen brauche, um einen Handelskrieg über Klimaschutz-Maßnahmen zu vermeiden. Der Klimaklub könnte aber auch noch in der Abschlusserklärung der G7 erwähnt werden, die am Dienstag veröffentlicht werden soll.
Die G7-Staaten bekannten sich erneut zu den Klimaschutzzielen. Der globale durchschnittliche Temperaturanstieg müsse deutlich unter zwei Grad gehalten werden. Die G7-Staaten wollten ihre Bemühungen fortsetzen, um ihn auf 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Es müsse ein „sauberer und gerechter Übergang zur Klimaneutralität“ beschleunigt werden. Allerdings müsse gleichzeitig die Energiesicherheit gewährleistet werden. Hintergrund sind Überlegungen, vorübergehend wieder in fossile Energieträger zu investieren, um sich schneller von russischem Öl und Gas unabhängig zu machen.
G7 erwärmen sich für internationalen Klimaklub
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